Wien - Der Nationalrat hat Donnerstag Nachmittag die neuen Volksanwälte Peter Kostelka (S), Ewald Stadler (F) und Rosemarie Bauer (V) bestellt. Gegenstimmen kamen nur von den Grünen. Sie forderten eine Reform bei der Bestellung der Volksanwälte. Demach sollte die Wahl geheim erfolgen, das Nominierungsrecht der drei jeweils stärksten Parlamentsfraktionen entfallen und das Amt öffentlich ausgeschrieben werden. Die drei anderen Fraktionen lehnten dies ab, für die SPÖ ist immerhin eine Reformdiskussion denkbar. Von VP-Klubobmann Andreas Khol kam jedenfalls viel Lob für die neuen Volksanwälte. An seiner Fraktionskollegin Rosemarie Bauer würdigte er deren Engagement in der Frauenpolitik sowie ihre Volksnähe. Zu Stadler fiel Khol ein, dass dieser "sein Leben für die Kontrolle einsetzen würde". Besonders ausführlich widmete sich der Klubobmann seinem scheidenden SP-Pendant Peter Kostelka, mit dem Khol über Jahre die Parlamentsarbeit der rot-schwarzen Koalition exekutiert hat. Der Grün-Abgeordnete Peter Pilz erinnerte daran, dass Khol als junger Jurist vor 30 Jahren angesichts des Ernennungs-Procederes noch von einer "totalen Politisierung" der Volksanwaltschaft gesprochen habe. Er vermisste vor allem ein Hearing der Kandidaten. Unmissverständlich klar machte Pilz auch, dass ihm Stadler nicht unbedingt als geeigneter Volksanwalt erscheint. Bezugnehmend auf den Spitznamen des neuen Volksanwalts meinte der Grün-Politiker: "Man kann ja keinen Dobermann in die Volksanwaltschaft schicken. Das ist ja kein Hundeabrichtungsplatz." (APA)