Wien - Die neue Führung der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) steht: Die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), der Verband Sozialistischer StudentInnen Österreichs (VSStÖ) und der Kommunistische StudentInnen Verband (KSV) haben sich am Freitag für die kommenden zwei Jahre auf eine Koalition geeinigt. Anita Weinberger (GRAS), 23, und Andrea Mautz (VSStÖ), 25, wollen gemeinsam die ÖH-Spitze übernehmen. Offiziell wird Weinberger im ersten Jahr ÖH-Chefin und Mautz ihre Stellvertreterin, im zweiten Jahr wechseln sie die Positionen. Gewählt wird die neue Führung bei der konstituierenden Sitzung der Bundesvertretung, dem bundesweiten Studentenparlament, am 13. Juni. Zweite Stellvertretende Vorsitzende wird in beiden Jahren Irene Zavarsky vom KSV. Damit stehen drei Frauen an der Spitze der Studentenvertretung. Bei den ÖH-Wahlen Mitte Mai haben die GRAS zwölf, der VSStÖ elf und der KSV zwei Mandate errungen. Mit gemeinsam 25 Mandaten verfügen die Koalitionspartner über eine satte Mehrheit im 45 Sitze umfassenden Studentenparlament. Die bürgerliche Aktionsgemeinschaft (AG), die bisher den ÖH-Vorsitzenden gestellt hat, hat bei den Wahlen deutlich verloren (von 20 auf 15 Mandate) und wird nicht mehr in der Exekutive der Studentenvertretung vertreten sein. Amtsübergabe am 2. Juli Im Koalitionsabkommen haben Anita Weinberger und Andrea Mautz für die gesamte Dauer der Amtsperiode ein gemeinsames Auftreten vereinbart. Die offizielle Amtsübergabe findet am 2. Juli statt. Ein Koalitionsrat, der von jeweils zwei Personen der drei Exekutivfraktionen GRAS, VSStÖ und KSV besetzt wird, kann für die Vorsitzenden als bindend anzusehende Entscheidungen treffen. Das von den drei Fraktionen ausgehandelte Koalitionspapier umfasst die fünf Schwerpunkte "ÖH als Interessenvertretung", "Bildungspolitik", "Soziales", "Feministische Politik" und "Gesellschaftspolitik". Der von den drei Fraktionen angekündigte Studiengebühren-Boykott findet sich nicht explizit in der Aussendung über die Koalitionsvereinbarung. Befragt, ob man von diesem Vorhaben wieder abgerückt sei, betonten Weinberger und Mautz unisono, Mitte Juni ein Maßnahmenpaket für die "Herbstkampagne" der ÖH gegen Studiengebühren und Bildungsabbau vorstellen zu wollen. Der Studiengebühren-Boykott sei Teil einer großen Kampagne und müsse noch im Detail geplant werden. (APA)