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Foto: APA/AFP/Jacques Munch
Stuttgart - Isabelle Huppert, französische Schauspielerin, kann der amerikanischen Filmwelt nicht viel abgewinnen. "Nicht alle Wahrheiten eignen sich dazu, in diesem Land erzählt zu werden", sagte sie am Samstag in Stuttgart. Nur wenige europäische Schauspieler seien besessen davon, in den USA vor den Kameras zu stehen. "Zur Zeit schauen viele Kollegen sehr gespannt in den Osten", meinte die 48-Jährige. Im Rahmen des Filmfestes Stuttgart/Ludwigsburg erhielt die oft als Antiheldin und Außenseiterin auftretende Huppert am vergangenen Samstag den mit 10.000 Mark dotierten Darstellerpreis. Die stark erkältete Huppert bezeichnete sich in Stuttgart als "französische Europäerin". Ihr Ziel als Schauspielerin sei es immer gewesen, "das Menschliche und Normale aus den Figuren herauszuarbeiten". Ein Geheimnis habe sie nicht für ihre Kunst des Darstellens: "Weniger ist auch beim Schauspielen mehr", betonte Huppert aber. Meistens müsse man einfach die Geschichte sich selbst erzählen lassen. Zu Ehren Hupperts präsentiert das sechstägige Filmfest eine Hommage von vier Filmen. Dazu zählen "Comedie de l'innocence", "La Vie moderne" (beide Frankreich 2000), der Chabrol-Klassiker von 1995 "Biester" sowie "Loulou" aus dem Jahr 1979. Beim Filmfestival in Cannes war Huppert für ihre Rolle in "Die Klavierspielerin" des österreichischen Regisseurs Michael Haneke ausgezeichnet worden. (APA/dpa)