Klagenfurt - Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) hat die Maßnahmen der Bundesregierung im Hinblick auf verstärkte Privatisierungen sowie Abschaffung der Pragmatisierungen verteidigt. Privatisieren bringe eine Verbesserung des Wirtschaftsstandortes, mehr Wachstum und in der Folge mehr Kaufkraft, sagte Grasser bei einer Podiumsdiskussion in Klagenfurt. Vor dem Hintergrund der guten Konjunkturlage bekräftigte der Minister auch sein Ziel der Erreichung eines Null-Defizits. Vehement verteidigte Grasser das Bestreben, im Zuge der kommenden Verwaltungsreform sowohl "eine Restrukturierung zu schaffen" als auch den Pragmatisierungen den Kampf anzusagen. "In weiten Bereichen hat die Pragmatisierung nichts mehr verloren, weil sie leistungsfeindlich ist und zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft beiträgt", formulierte Grasser bei der Veranstaltung im Klagenfurter Landhaus. "Keine geschützen Bereiche" Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass heute rund 820.000 Mitarbeiter von Kammern und Gewerkschaften sowie Landes- und Bundesbedienstete "im geschützten Bereich" leben würden. Stolz zeigte sich Grasser über den Umstand, dass in den freiheitlichen Ministerien seit 1. Jänner dieses Jahres keine Pragmatisierungen mehr vollzogen würden. Als einen "großen Schritt" bezeichnete der Minister die Aufhebung der Pragmatisierung an den Universitäten. Künftig werde an den Hochschulen, wie es auch in anderen Bereichen wünschenswert wäre, die "Leistungsorientierung" maßgeblich sein. Konkret gehe es um die Fragen "Welche Qualifikation hat der Einzelne und welche Leistung erbringt er?" Grasser bekräftigte auch sein Ziel, allein im Bereich der Bundesverwaltung ab 2003 rund 15 Milliarden Schilling einzusparen. Dies würde wesentlich zur geplanten Steuerreform sowie zur Senkung der Lohn-Nebenkosten beitragen. Die "Wende in der Finanzpolitik" sei nach den Worten des Ministers notwendig, da Österreichs Platz in der EU "nicht hinter Spanien, Portugal und Griechenland sein darf". (APA)