Wien - Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) hält nichts von einer Volksbefragung oder Volksabstimmung über die EU-Erweiterung. Eine solche würde zwei Klassen von Mitgliedsländern - Altmitglieder, über die nicht abgestimmt wurde und neue Mitglieder, über deren Beitritt andere Länder abstimmten - schaffen. "Das ist nicht fair", erklärte er Montag im Radio-"Abendjournal". Auch Österreich hätte sich verbeten, dass über seinen EU-Beitritt in einem anderen Land abgestimmt wird. SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer wartet hingegen in der "Kronen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) mit dem Vorschlag einer Volksabstimmung in allen EU-Ländern und zugleich den Beitrittsländern auf. Eine solche umfassende Abstimmung wäre "nur logisch, weil es sich bei der Erweiterung um eine gesamteuropäische Frage handelt - sowohl für die die, die schon bei der EU sind, als auch jene, die dazukommen sollen." Dieser Vorschlag wäre, so Gusenbauer, der "mögliche letzte Ausweg aus der irischen Krise". Ein Land alleine solle und dürfe die Erweiterung nicht blockieren. (APA)