Abuja - Rund 1.130 Mädchen aus dem westafrikanischen Nigeria sollen in den vergangenen zwei Jahren über Kamerun nach Frankreich verschleppt worden sein. Wie die nigerianische Stiftung gegen Frauenhandel und Kinderarbeit (WOTCLEF) am Mittwoch in der Hauptstadt Abuja berichtete, haben Schlepper aus Kamerun die Minderjährigen nach Paris gebracht und zur Prostitution gezwungen.Zahl der Verschleppten "Im Schnitt werden jeden Monat 69 Mädchen auf diesem Weg verschleppt", sagte die Frau des nigerianischen Vizepräsidenten, Titi Abubakar, die Initiatorin der Stiftung ist. Diese Zahl beinhalte nicht die Mädchen, die das Land auf eigenen Wunsch illegal verließen, sagte sie. "Wir kennen die Geschichten zahlreicher Mädchen, die von den kamerunischen Behörden gerettet wurden", sagte Abubakar. "Darunter waren einige Mädchen, die wieder nach Hause geschickt wurden, nachdem sie missbraucht worden waren und sich mit HIV/Aids infiziert hatten." Entführer drohen mit Ermordung Wenn die zur Prostitution gezwungenen Mädchen gegen ihre unmenschliche Behandlung protestierten, drohten ihre Entführer mitunter mit ihrer Ermordung. Zahlreiche Kinder, Frauen und Männer würden ebenfalls entführt, um in der Landwirtschaft oder der Bauindustrie anderer Länder zu arbeiten, ohne dafür entlohnt zu werden. "Sie werden an die Firmen ausgeliefert, misshandelt und vergewaltigt", sagte die Menschenrechtlerin.(APA)