Preßburg - Die für Europaintegration zuständige stellvertretende Ministerpräsidentin Maria Kadlecikova äußerte nach der Sitzung gegenüber Journalisten ihre Unzufriedenheit mit dem Tempo der Ermittlungen. So wurde der hohe Beamte Roland Toth, welcher unter dem Verdacht steht, das Geld veruntreut zu haben, noch nicht einmal zu einem Verhör vorgeladen. "Es handelt sich um ein Dienstgeheimnis", erklärte der Innenminister dazu. Toth wurde am 15. März entlassen. Er steht unter dem dringendem Verdacht, die Auswahlverfahren für EU-Programme manipuliert und Brüsseler Fördermittel im Ausmaß von zwei Milliarden Kronen an seine Firmen umgeleitet zu haben. Der direkte Vorgesetzte Toths und Vizepremier für europäische Integration, Pavol Hamzik (Partei der bürgerlichen Eintracht, SOP), war auf Vorschlag von Ministerpräsident Mikulas Dzurinda von Staatspräsident Rudolf Schuster entlassen worden. Hamziks Parteikollegin Kadlecikova folgte ihm im Amt. Seit Anfang Mai halten sich Beamte der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF in Preßburg auf. Der Fall der angeblichen Veruntreuung der EU-Gelder wird auch vom Obersten Kontrollamt untersucht. Der Bericht wird im September dieses Jahres erwartet. (APA)