Wien - Die neue ÖH-Exekutive hat auf einer Pressekonferenz ihr Arbeitsprogramm für die nächsten beiden Jahre inklusive eines Maßnahmenpakets für ein offenes Bildungssystem präsentiert. Die designierten ÖH-Vorsitzenden, Anita Weinberger (GRAS) und Andrea Mautz (VSStÖ), stellten sowohl das Koalitionspapier, als auch die Maßnahmen, die einen Boykott der Studiengebühren, das Bildungsvolksbegehren, Verfassungsklagen, Demonstrationen und Aktionen umfassen werden, vor. "Dass zukünftig ein Frauenteam an der Spitze der ÖH stehen wird, sehen wir als Kontrapunkt zur bisher männerdominierten, konservativen ÖH und als Absage an die derzeit stattfindende Installierung eines monokratischen Universitätssystems", so Anita Weinberger. Als Schwerpunkte der ÖH-Arbeit nannte sie insbesondere die Punkte "ÖH als Interessenvertretung", "Gesellschaftspolitik" und "Bildungspolitik". Darüber hinaus hielt Weinberger grundsätzlich fest: "Die neue ÖH spricht sich gegen jegliche Art von Zugangsbeschränkungen und sozialer Selektion an den Universitäten aus. Wir wollen eine offene Universität mit freiem Zugang. Wir Studierende müssen ‚hemmungslos studieren' können!" Kollektives Boykottmodell mit Absicherung Andrea Mautz stellte das Maßnahmenpaket der neuen ÖH für ein offenes Bildungssystem vor, in dem unter anderem ein Modell zum Boykott der Studiengebühren enthalten ist. Mautz: "Die ÖH wird ein Treuhandkonto einrichten, auf das alle Studierenden die Studiengebühren einzahlen können, anstatt sie dem Finanzminister in den Rachen zu werfen. Haben auf dem Konto bis zum Stichtag - dem 12. Oktober - 30.000 oder mehr Studierende eingezahlt, wird die Ministerin aufgefordert, die Studiengebühren genauso schnell wieder abzuschaffen, wie sie sie eingeführt hat. Bei Nicht-Erreichen des Quorums werden die eingelangten Gebühren an die ministeriellen Konten weiter überwiesen und der Schwerpunkt auf andere Maßnahmen gelegt." (red.)