College Park - Meteorologen wagen heute kaum eine Wettervorhersage über den fünften Tag hinaus. Der Grund liegt in dem chaotischen Verhalten, bei dem winzige Ursachen riesige Auswirkungen nach sich ziehen. Eine interdisziplinäre Forschergruppe der University of Maryland hat nun herausgefunden, dass das Chaos nicht an jedem Ort gleich ist. Sie identifizierten so genannte "Chaos-Hotspots". Diese Chaos-Zentren überdecken zu einem festen Zeitpunkt nur ein Fünftel der Erde. Verstärke man nur in diesen Gegenden die Wetterbeobachtung, könne eine Vorhersage deutlich verbessert werden, so die Experten. Die anderen Regionen auf dem Globus seien weniger wichtig. Dieses Ergebnis basiert auf globalen Wetterdaten aus dem Zeitraum vom 10. Februar bis zum 30. Juli 2000. Die Forscher konzentrierten sich auf die vorhergesagten Stärken und Richtungen der Winde und verglichen diese mit dem realen Wetter. In den Chaos-Zentren wurde über die Windanalysen deutlich, dass hier die kleinsten Abweichungen von einer Vorhersage die größten Folgen für die weitere Entwicklung des Wetters hatten: Ein typisches chaotisches Verhalten. Nun hoffen die Wissenschaftler, ihre Computermodelle für eine Wettervorhersage verbessern zu können. Grundlage dazu sei eine regelmäßige und genaue Wetterbeobachtung in den Chaos-Zentren. Damit können sich nach Meinung der Forscher die noch immer vorherrschenden Unsicherheiten in der Vorhersage deutlich senken lassen. (pte)