Was auch immer mitgeteilt werden möchte, es erfolgt über die neuen Bekenntnis-T-Shirts. Wie so vieles lässt es sich nicht so genau feststellen, wie die Geschichte des einfachen „Unterhemdes“ zum „Kultobjekt“ begann. Es ranken sich einige Gerüchte um die Anfänge, so soll bereits im Jahr 1890 ein britischer Offizier vor dem Besuch der Königin Viktoria den Befehl erteilt haben, an den Ruderleibchen kurze Ärmel anzubringen. Eine zweite Version besagt, dass während eines heißen Sommers im 1. Weltkrieg die leichten Unterhemden der deutschen Soldaten, von den amerikanischen Soldaten adaptiert und auf Grund ihres Aussehens in T-Shirts umbenannt wurden. Wirklich gesellschaftsfähig wurden diese Unterhemden aber erst durch einen Filmstar. Marlon Brando zeigte seinen gestählten Oberkörper in der Filmproduktion „Endstation Sehnsucht“ in einem T-Shirt und löste damit die erste Kultwelle aus. Der Aufstieg des Leibchens als Werbeträger für die verschiedensten Unternehmen war nicht mehr aufzuhalten. In den 60er dienten sie erstmals dazu, politische Gesinnungen mitzuteilen. Als Ursprung der bedruckten Shirts gelten aber die Batikblumen der Hippies in den 70er. Mit dem Slogan „Make Love Not Ware“ entstand die Idee, die Mitmenschen direkt ohne Sprache mit der eigenen Weltanschauung, politischen Gesinnung,... zu konfrontieren. In den 90er reagierte die Techno-Szene auf den Konsumwahn, indem sie Markennahmen ironisch verfremdeten, aus Lego - Ego, Adi Hasch, KFC - FCK, Tommy Hillfinger - To my ill figure,.... Aber Achtung, nicht alle Aufdrucke sind so unverfänglich wie sie scheinen, das falsche Shirt am falschen Ort kann üble Folgen haben. Wer heute noch ein Glasnost-Shirt besitzt, sollte es nicht unbedingt in Moskau tragen. Diese Begriffe mit denen der Untergang des Sowjetimperiums begann, sind mittlerweile äußerst negativ besetzt. Heute stehen Bekenntnisse zu einem Star wieder groß im Vordergrund, Das italienische Designerduo Dolce & Gabbana zeigt seine Sympathie für Madonna durch ein Pailletten verziertes Fan T-Shirt zum Couture-Preis. Auch andere Top-Kleidermacher wie Donna Karan, Michael Kors usw. lassen sich ihre Aufdrucke teuer bezahlen. Günstigere Variante – sich direkt beim nächsten New York-Aufenthalt mit den Lieblingsprints zum Billigpreis eindecken. Aufdrucke mit Punk Elementen und College Symbolen beherrschen die Auslagen der Londoner Shoppingpfade. In Paris kokettieren die Kundinnen mit Aufdrucken ihrer Lieblingsdesigner, zB mit „J´adore Dior“. Die junge Szene wetteifert um Aufmerksamkeit mit Zicke, Sexbombe, Rockgirl, Prinzessin, Sheriff,... (kat)