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Friedrich Matousek

Foto: APA/Techt
Wien - Der Präsident der Vereinigung österreichischer Staatsanwälte, Friedrich Matousek (60) ist gestern, Montag, zurückgetreten. Als Nachfolgerin wurde Generalanwältin Brigitte Bierlein (51) designiert. Matousek, der seit 1995 an der Spitze der Standesvertretung stand, zog sich zwei Jahre vor Auslaufen der Funktionsperiode zurück. Angesichts der bevorstehenden Vorverfahrensreform soll ein Signal für die Stärkung der jüngeren, besonders betroffenen Generation gesetzt werden, begründete die Vereinigung der Staatsanwälte den Wechsel. Bierlein nannte Dienstag denn auch als ihr wichtigstes Anliegen, "den Stand angesichts der neuen Aufgaben des neuen Vorverfahrens bestmöglich zu vertreten und dafür zu sorgen, dass die nötigen Änderungen in der Struktur vorgenommen werden". Die Anklagevertreter fordern angesichts ihrer geplanten zentralen Rolle im Vorverfahren die Aufstockung des Personals, Änderungen beim derzeit vom Justizminister ausgeübten Weisungsrecht und die Verankerung der Staatsanwaltschaft in der Verfassung. Präsentation am Freitag Bierlein wurde am 25. Juni 1949 in Wien geboren. Nach dem Studium trat sie 1972 in die Justiz ein, zunächst als Richteramtsanwärterin. 1977 ging sie zur Staatsanwaltschaft, der sie rund zehn Jahre angehörte. Dann wechselte sie in die Oberstaatsanwaltschaft, verbrachte ein Jahr im Justizministerium in der Einzelstrafsachenabteilung - um schließlich im Oktober 1990 in die Generalprokuratur einzutreten. In der Vereinigung österreichischer Staatsanwälte gehört Bierlein seit 1994 dem Vorstand an. In einer Pressekonferenz am Freitag wird sich Matousek offiziell verabschieden und Bierlein präsentieren. Am Nachmittag wird er dann in der Hauptversammlung seinen Rücktritt erklären. Gewählt werden kann Bierlein erst in einer außerordentlichen Hauptversammlung, deren Termin noch nicht fixiert ist. (APA)