Wien - Der stellvertretende ÖVP-Obmann Wilhelm Molterer übt im "Format" heftige Kritik am Koalitionspartner FPÖ. "Mich irritiert diese vorhandene Kleingeistigkeit enorm", sagte Molterer zur von der FPÖ geforderten Volksabstimmung über die EU-Osterweiterung. Und die Abfangjäger-Debatte ist für den VP-Landwirtschaftsminister "absolut irrational und nicht nachvollziehbar". Es wäre in der Politik manchmal etwas mehr Gelassenheit angebracht". Nicht einverstanden ist Molterer auch mit der von der FPÖ geführten Debatte über eine Steuerreform: "Ich hielte es für sehr weise, wenn Diskussionen zum richtigen Zeitpunkt geführt würden. Jetzt ist kein Wahlkampf, es steht auch kein Wahltermin an. Die Regierung muss Probleme lösen, die Parteien werden sich zum richtigen Zeitpunkt positionieren. Es ist nicht sehr klug, sich innerhalb der Regierung profilieren zu wollen." Laut Molterer hat die FPÖ die Rolle als Regierungspartei noch nicht gefunden: "Es ist ein Faktum, dass in der FPÖ die Suche nach Positionen noch nicht abgeschlossen ist. Es gibt in vielen Fragen eine Meinungsidentität zwischen FPÖ und Gewerkschaftsbund." Von Zwischenrufen des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider lasse er sich nicht irritieren. Molterer: "Wenn ich mich von jeweils aktuellen Zwischenrufen irritieren lassen würde, wäre ich ja permanent irritiert. Das will ich nicht." Vehement unterstützt wird von Molterer der Vorschlag von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, dass die Österreicher bis zum 65. Lebensjahr arbeiten sollen: "Das fand ich wirklich makaber. Schüssel sagt, dass bestehende Gesetze eingehalten werden sollen und wird dafür kritisiert. Wo kommen wir denn hin, wenn diese Wahrheit nicht gesagt werden darf. Ich halte diese Debatte sogar für notwendig. Das ist die Schlüsselfrage für die Jugend."(APA)