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London/Heidelberg - Das folgenschwere Absterben von Hirnzellen nach einem Schlaganfall kann zumindest bei Mäusen deutlich verringert werden. Wissenschaftern vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg ist es gelungen, eine Kettenreaktion zu unterbrechen, die nach einem Schlaganfall ausgelöst wird. Dabei werden Moleküle produziert, die letztlich die Zellen im Gehirn zum "Selbstmord" veranlassen. Dies berichten die Forscher um Ana Martin-Villalba in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals " Cell Death and Differentiation " (Bd. 8, S. 679). Das bessere Verständnis der Vorgänge eröffne neue Wege zur Behandlung von Schlaganfällen auch beim Menschen. Die Forscher der Abteilung Immungenetik setzten bei ihren Versuchen Mäuse mit gentechnisch verändertem Erbgut ein. Ihnen fehlten genau die Moleküle, die normalerweise die tödliche Kettenreaktion auslösen. Nach einem künstlich herbeigeführten Schlaganfall starben bei diesen Mäusen deutlich weniger Hirnzellen ab. Zudem überlebten alle genetisch veränderten Mäuse den Anfall, während alle normalen Vergleichstiere starben. In einem weiteren Versuch unterbrachen die Forscher bei unveränderten Mäusen die Kettenreaktion, indem sie die auslösenden Moleküle chemisch "einfingen". Auch hier traten weniger Folgeschäden auf, da weniger Hirnzellen abstarben. Auslöser eines Schlaganfalls sind plötzliche Durchblutungsstörungen im Gehirn, die zu einer Unterversorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen führen. In Deutschland erleiden der "Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe" zufolge jährlich etwa 250.000 Menschen einen Schlaganfall. (APA/dpa)