Leipzig - Nach heftiger Kritik hat die Leitung der Universität Leipzig die umstrittene Ausstellung "Von Raffael bis Monet" am Mittwoch nach nur knapp zwei Wochen geschlossen. Die Kritik aus der Fachwelt habe der Präsentation die Grundlage entzogen, in Anschauung der Bilder wissenschaftlich zu diskutieren, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Experten hatten bereits im Vorfeld der Schau darauf hingewiesen, dass die Malern wie Leonardo da Vinci, Dürer, Rembrandt, Rubens und Goya zugeschriebenen Bilder nur Kopien seien. Selbst das Institut für Kunstgeschichte an der Leipziger Universität distanzierte sich von der Schau. Der Augsburger Rembrandt-Forscher Claus Grimm hatte in der "Leipziger Volkszeitung" eine Schließung gefordert. Inzwischen beschäftigt sich auch das Landeskriminalamt Sachsen mit dem Fall. "Wir prüfen die Umstände und möglichen Betrug", bestätigte ein Sprecher den Zeitungsbericht. Da die Präsentation mit 65 Bildern aus der Liechtensteiner Limacon-Foundation unter anderen Vorzeichen eröffnet worden war, "gebietet es die Redlichkeit, sie nunmehr zu schließen", erklärte die Universitäts-Leitung. Die Stiftung wollte die Gemälde ursprünglich bis zum 4. August in Leipzig zeigen. "Nicht eines der gezeigten Bilder hat Rembrandt gemalt", sagte Grimm der Zeitung über die neun ausgestellten angeblichen Werke des Niederländers. Der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte untersucht seit mehr als 30 Jahren als "echt" und "falsch" eingestufte Bilder Rembrandts. Auch der Dresdner Renaissance-Experte Gregor Weber von der Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger mahnte zu "größter Vorsicht". Die Stiftungsgründer Ernst und Palma Hamm beteuerten dagegen stets die Echtheit der Bilder. Die in der Schweiz ansässige Stiftung hat die Gemälde nach Angaben ihrer Präsidentin Hamm in den vergangenen 20 Jahren gesammelt. Dem Ausstellungskatalog zufolge wurden die Bilder bei Auktionen, von Galerien, Museen und Sammlern erworben. (APA/dpa)