Der Berliner Autor Peter Brasch, ein Bruder des Schriftstellers Thomas Brasch, ist im Alter von 45 Jahren gestorben. Er wurde am Donnerstag tot in seiner Wohnung gefunden, teilte die Kurt Tucholsky Gedenkstätte in Rheinsberg (Brandenburg) am Freitag der dpa mit. Die Todesursache sei noch nicht bekannt.

Der in Cottbus geborene Brasch stand als Lyriker und Erzähler den Autoren vom Prenzlauer Berg nahe. 1998 war er Stadtschreiber in Rheinsberg. 1976 wurde Brasch nach der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR von einem Germanistik- Studium in Leipzig exmatrikuliert. Sein Bruder Thomas war 1968 aus politischen Gründen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden und siedelte 1976 nach West-Berlin über.

Peter Brasch blieb in der DDR und schlug sich mit Arbeiten für den DDR-Rundfunk und Übertragungen von Theaterstücken durch. Bekannt wurden seine aktualisierten Märchenfassungen für Kinder wie "Der Wolf und das Rotkäppchen in der Stadt" oder "Mäuseken Wackelohr", die wegen ihres frechen Witzes auch als Hörspiele beliebt waren. Nach dem Fall der Mauer 1989 arbeitete er als Dramaturg und Regisseur am Renaissance-Theater und an der Freien Volksbühne in Berlin sowie an Theatern in Halle und Brandenburg.

In den letzten Jahren beschäftigte er sich mit den vielfältigen Veränderungen in Berlin wie zum Beispiel in seinem Buch "Schön hausen". Sein besonderes Augenmerk galt dabei vor allem den Außenseitern und Gescheiterten der Gesellschaft. (APA)