Wien - Kritik von SPÖ und dem ÖVP-Wirtschaftsbund gab es am Freitag an Finanzminister Grasser in Sachen Budgetpolitik. Ex-SPÖ- Finanzminister Edlinger sieht das "Kartenhaus der Regierungsversprechen" wie Nulldefizit oder Steuerreform zusammenbrechen. Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kopf ist "entrüstet", dass Grasser von der Vereinbarung über die Senkung der Lohnnebenkosten ab 2003 abrücken wolle. Edlinger meinte, Grasser bestätige die Kritik der SPÖ an der Budgetpolitik der Regierung. Nachdem die ÖVP-FPÖ-Koalition die Konjunktur "kaputtgespart hat", sei jetzt nicht genug Geld da, um die versprochenen Maßnahmen zu finanzieren. "Am Ende der blau-schwarzen Regierung wird es also keine Entlastung durch eine Steuerreform geben. Sicher ist nur, dass Österreich dann um rund 80 Milliarden Schilling mehr Staatsschulden haben wird, und dass die Menschen um rund 110 Milliarden Schilling höhere Steuern zahlen und dafür aber weniger Leistungen vom Staat haben werden", so Edlinger. Kopf erinnerte den Finanzminister an die "Pflicht zur Erfüllung des Regierungsübereinkommens". Es sei "unstatthaft, wenn Grasser seine Zweifel an der Machbarkeit einer Entlastung der Unternehmen, mit den Begehrlichkeiten seiner Partei nach einer allgemeinen Steuersenkung zu begründen versucht", so der Wirtschaftsbund- Generalsekretär. (APA)