Seoul - Der seit Monaten andauernde Streit zwischen Japan und Südkorea um umstrittene japanische Schulgeschichtsbücher hat sich weiter verschärft. Seoul warf der einstigen Kolonialmacht (1910-45) Ignoranz gegenüber dem koreanischen Volk und eine unkorrekte Darstellung der Geschichte vor. Tokios Freigabe der acht Bücher für den Unterricht im April hatte in Südkorea eine Welle von Protesten ausgelöst und die in der Bevölkerung vorhandenen antijapanischen Gefühle verstärkt. Auf Unverständnis stieß in Südkorea vor allem die fehlende Erwähnung von mehreren zehntausend koreanischen Frauen, die von der kaiserlichen japanischen Armee in Soldatenbordelle gezwungen wurden. Bis heute kämpfen diese Frauen um Ausgleichszahlungen von der japanische Regierung. (APA)