Wien - Die sozialdemokratischen Arbeitnehmer überlegen, keine Vertreter in die neuen Gremien des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger zu entsenden. "Es gibt ernsthafte Überlegungen in diese Richtung", bestätigte der für den Sozialbereich zuständige Arbeiterkammer-Direktor Georg Ziniel. Eine abschließende Meinungsbildung gebe es aber noch nicht. Der neu zu schaffende Verwaltungsrat muss sich nach dem Gesetz bis 15. September konstituieren. Arbeitgeber und -nehmer haben je sieben Vertreter zu entsenden. Vor diesem Termin haben auf Arbeitnehmerseite auf Einladung des Präsidenten der Bundesarbeitskammer die wahlwerbenden Gruppen ihre Vertreter zu nominieren. Liegen keine Vorschläge vor, hat der Sozialminister als Aufsichtsorgan die Möglichkeit der Ersatznominierung. Unklare Mandatsverteilung Noch nicht ganz so fix, wie von Regierungsseite beim Beschluss des Gesetzes angekündigt, dürfte auch die Mandatsverteilung von 4 SP, 2 VP und 1 FP-Vertreter auf Arbeitnehmerseite im Verwaltungsrat sein. Auch eine Verteilung 3:3:1 scheint nicht ausgeschlossen. Ziniel meinte dazu, die Mandatsverteilung sei derzeit "völlig unbestimmt". Er könne die Grundlage der Mandatsverteilung, wie das 4:2:1 zustande kommt, "nicht nachvollziehen", sagte der AK-Direktor. Ziniel erwartet von Sozialminister Herbert Haupt eine Erklärung, wie die Mandatsverteilung nun aussieht. Eine Klärung erwartet Ziniel von der Regierung auch bezüglich der Unvereinbarkeitsbestimmung für die neuen Hauptverbandsorgane. Es sei unklar, was unter "leitende Funktionären" von Kammern und Gewerkschaften zu verstehen sei. Wenn damit auch die Vorstandsmitglieder von Arbeiterkammer und ÖGB gemeint seien, würde das den Kreis der möglichen Kandidaten "dramatisch einschränken", meinte Ziniel. (APA)