Wien - SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer und die Grüne Frauensprecherin Madeleine Petrovic lehnen die Forderung des Regierungsberaters Wolfgang Mazal, das Pensionsantrittsalter kinderloser Frauen anzuheben, entschieden ab. "Solange Frauen bei gleichwertiger Qualifikation und gleicher Arbeit ein Drittel weniger verdienen ist ein gleiches Pensionsantrittsalter abzulehnen", sagte Petrovic am Dienstag in einer Aussendung. Prammer ergänzte im SPÖ-Pressedienst, dass es seitens der Regierung keine Anstrengungen gebe, die unterschiedlichen Einkommenschancen zu beseitigen. Petrovic erinnerte daran, dass im Rahmen des Gleichbehandlungspaketes von 1992 festgehalten wurde, dass zuerst die ökonomischen Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern abzustellen seien, erst dann solle es volle Gleichstellung in allen Lebensbereichen, also auch beim Pensionsantrittsalter geben. "Diese Versprechen sind vergessen, doch die Schere bei den Einkommen zwischen Männern und Frauen ist weiter aufgegangen." "Rückständiges Gesellschaftsbild" Die stellvertretende Klubobfrau verwies auch darauf, dass es keine sozialrechtliche Unterscheidung gibt, je nachdem, ob ein Mann ein Kind betreut hat oder nicht. "Dieses Kriterium bei Frauen einzuführen, zeugt von einem rückständigen Gesellschaftsbild, das Frauen auf die Gebärpflicht reduziert und außer Acht lässt, das Frauen insgesamt gesellschaftlich diskriminiert sind", sagte Petrovic. Prammer unterstützt Mazals Forderung nach einem eigenständigen Pensionsanspruch: "Mit dieser Forderung spricht Wolfgang Mazal mir aus der Seele. Es wäre schön, wenn mein Weißbuch zur eigenständigen Alterssicherung von Frauen endlich umgesetzt würde." (APA)