So geschehen in Hohenau an der March. Als man bei der Flussregulierung, die rund 160 Jahre dauerte, 17 Mäander durchschnitt und die March begradigte, vernichtete man auch zum Teil den Lebensraum vieler Vogelarten, besonders der Watvögel. Nun pendelt sich das ökologische Gleichgewicht wieder ein. In den ehemaligen Anlandebecken, die von der Fabrik mit Wasser dotiert werden, finden die Gefiederten offensichtlich paradiesische Zustände vor, sonst würden sie nicht in so großer Zahl dort anzutreffen sein. Auf der Liste der im Second-hand-Paradies zu beobachtenden Vogelarten gehören Schnatter-, Stock-, Knäk- und Löffelente, Zwergtaucher, Tüpfelsumpfhuhn, Schilf- und Sumpfrohrsänger, Neuntöter und Kampfläufer. In dem von Altarmen durchzogenen Gebiet zwischen dem Hochwasserschutzdamm und der March lassen sich Bussard, Habicht, Spechte, Grau- und Silberreiher beobachten. Auch Biber sind vertreten. Eine Runde durch dieses Reservat wird zum Erlebnis, wenn man sich genügend Zeit und Muße nimmt. Ein Fernglas sollte man mit haben. Nahe dem Kühlteich steht ein Beobachtungsturm, bei den Anlandebecken befindet sich eine Vogelstation, wo man in der Saison auch Führungen veranstaltet. Der Weg ist zwar nicht markiert, aber kaum zu verfehlen. Die Bundesamtskarte sollte man im Rucksack haben. Eine Beschilderung der Runde wäre ein großer Vorteil, zumal etliche Informationstafeln angebracht sind. Die Route: Am südöstlichen Rand von Hohenau, nahe der Zuckerfabik, befindet sich der Kühlteich, wo man die Runde beginnt. Man wandert nach Süden, passiert die Vogelstation und die alten Anlandebecken und bleibt dann auf dem Damm bis zum Denkmal für die 1964 abgeschlossene Marchregulierung. Gehzeit 1 Stunde. Dort verlässt man den Damm nach links und folgt auf dem Fahrweg den Wegweisern "OMV Fischwasser" bis zu einem verfallenden, kleinen Haus. Dort hält man sich direkt nach Norden und marschiert über die Steinerne Brücke bis zum Ende einer rechts liegenden umzäunten Fläche. Dort hält man sich rechts und erreicht das Ufer der March. Ab Hochwasserschutz-Denkmal ¾ Stunde. Weiter geht es am Flussufer aufwärts bis zur Zollstation, man wechselt auf die wenig befahrene Straße, um - vorbei am Beobachtungsturm - wieder den Ausgangspunkt zu erreichen. Gehzeit ab March 1¼ Stunden. Bernd Orfer Gesamtgehzeit 3 Stunden, unerheblicher Höhenunterschied Kein Stützpunkt auf der Runde, Gasthäuser in Hohenau Bundesamtskarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 26 (Hohenau an der March)