Linz - Obwohl es ein relativ fundiertes Wissen über die Gefahren einer HIV-Infektion gibt, verwendet nur jede/r Vierte regelmäßig ein Kondom. Vor allem auf dem Land sei daher verstärkt Präventionsarbeit notwendig. Dies sind die wichtigsten Erkenntnisse aus einer Studie über Einstellung und Präventionsverhalten der OberösterreicherInnen zu Aids, die Erich Gattner von der Aidshilfe Oberösterreich gemeinsam mit Gesundheits-Landesrätin Silvia Stöger (SP) am Mittwoch in Linz präsentierte. Für die repräsentative Studie waren im Frühjahr dieses Jahres 521 OberösterreicherInnen zwischen 15 und 35 Jahren befragt worden. Laut Studie ist Aids nach Krebs die zweitgefährlichste Krankheit, von der sich die Befragten bedroht fühlen. Das Wissen über HIV/Aids ist laut Studie "relativ gut", 61 Prozent der Befragten sind die Übertragungsmöglichkeiten bekannt. Es besteht jedoch ein deutliches Stadt-Land-Gefälle: So kennen etwa nur 44 Prozent der Befragten in ländlichen Gegenden den Unterschied zwischen Erreger und der späteren Krankheit. Im Jahr 2000 zählte man in Oberösterreich mit 28 neuen Fällen mehr Aids-Erkrankungen als in Wien. Dies und die "zunehmende Sorglosigkeit der Bevölkerung" nimmt die Gesundheitslandesrätin zum Anlass, verstärkt auf Information zu setzen. Künftig sollen etwa Broschüren, die am Flughafen verteilt werden, über wirkungsvollen Schutz vor Aids informieren. (etz)- DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 26.07.2001