Wien - Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) hat heute bei Aktion "Hürdenlauf Bildung" weitere Protestmaßnahmen gegen die Studiengebühren vorgestellt. Die ÖH-Vorsitzende Antia Weinberger kündigte an, weiter dafür sorgen zu wollen, dass „Bildung Thema in diesem Land bleibe“. Im Oktober werde die ÖH eine großangelegte, österreichweite Aktionswoche durchführen, die am 11. Oktober mit dem 'Tag für Bildung' ihren Höhepunkt finden soll. Im November wird dann das Bildungsvolksbegehren dafür sorgen, dass der Regierung ihr Bildungsabbau für den Rest der Legislaturperiode auch im Parlament vor Augen gehalten wird." "Hürdenlauf Bildung" Die ÖH hatte vor dem Bildungsministerium Hürden positioniert, die jene Bildungsbarrieren darstellen, die, so die Studierendenvertreterinnen, jungen Menschen von der Bundesregierung in den Weg gestellt werden: Studiengebühren, Erweiterte Autonomie, Studienplatzbewirtschaftung, Standortbereinigung, Knock-Out-Prüfungen, AHS-Aufnahmeprüfung, Numerus Clausus, Uni-Dienstrecht. Zu der Aktion wurden auch Bundeskanzler Schüssel, Vizekanzlerin Riess-Passer, Bildungsministerin Gehrer, Finanzminister Grasser, sowie Sektionschef Höllinger eingeladen. Diese "schwänzten" die Veranstaltung. Mautz: "Studiengebühren boykottieren sich selber" Andrea Mautz, die zweite Frau im ÖH-Vorsitzendenteam, skizzierte das drohende Chaos, das durch Versendung falscher Zahlscheine durch das Bundesrechenzentrum, seitens der ÖH befürchtet wird. "Wir bekommen täglich zahlreiche Anrufe von Personen, die nicht wissen, wie sie mit den falschen Zahlscheinen umgehen sollen. Dieses Chaos muss dazu führen, dass etliche Personen trotz Bezahlung der Studiengebühren exmatrikuliert werden.“ „Feststellungsbescheide“ sollen Studierenden Sicherheit geben Um sicher zu stellen, dass die Studierenden nach der Einzahlung des Zahlscheines an das Konto des Bundesrechenzentrum in jedem Fall inskribiert sind, soll jede Studentin und jeder Student sofort nach der Einzahlung per Antrag einen Feststellungsbescheid beim Bildungsministerium beantragen. Der Feststellungsbescheid dient den Studierenden dazu, die Fortsetzung des Studiums im Falle von Fehlern bei der Überweisung einzuklagen, da dann die Bezahlung der 5.000 Schilling bescheidmäßig festgestellt worden ist. Ein vorgefertigter Feststellungsbescheid kann ab Montag von der Homepage der ÖH herunter geladen werden. Neben der Sicherheit der Studenten will die ÖH mit dem Aufruf auch die Verwaltung des Ministeriums "beschäftigen". Informations-Hotline der ÖH Die ÖH hat eine Informations-Hotline eingerichtet, an die sich Studierende, Eltern, SchülerInnen und andere Personen mit studiengebührenrelevanten Fragen und Problemen wenden können. Die Hotline, so Weinberger, sei 24 Stunden täglich, sieben Tage pro Woche unter der Rufnummer 01/211 411 41 erreichbar. ÖH: „Drop Outs ein Gesicht geben“ Jene Studierende, für die Studiengebühren eine unüberwindliche finanzielle Hürde darstellen, sollen ihre Zahlscheine und/oder eine kurze Erklärung der Gründe zur Aufgabe des Studiums an die ÖH schicken. Diese Aktion, so die ÖH-VertreterInnen, dient dazu, dem Mythos der "Scheininskribierten" entgegen zu wirken. Die Fälle werden von der ÖH gesammelt, an Ministerin Gehrer, die davon ausgeht, dass "sich niemand das Studium aus finanziellen Gründen nicht mehr leisten kann", weiter geleitet. Die Bundesministerin solle dann zu den einzelnen „Fällen“ Stellung nehmen, so die Vorsitzenden der ÖH (red.)