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Wien - In der Volkspartei herrscht Uneinigkeit über den Umgang mit Embryonen, die bei der In-vitro-Befruchtung übrig bleiben. Zur "Forschung mit den ,überzähligen' Embryonen" gebe es "keine zustimmende Haltung der ÖVP", sagte am Freitag Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek. Damit widerspricht sie Gesundheitssprecher Erwin Rasinger, der dies als Alternative zum tödlichen Entsorgen der Embryonen sieht. Der Gesetzgeber schreibt dies nach einem Jahr vor. In diesem Punkt unterstützt Brinek die Freigabe zur Adoption und eine Fristverlängerung auf fünf Jahre. Die Zahl der gezeugten Mehrzeller sei "so gering wie möglich" halten, "damit sich das ethische Problem nicht stellt". Edeltraud Gatterer, VP-Vertreterin in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, fordert zudem, dass Österreich die Biomedizin-Konvention des Europarates unterzeichnet. Diese verbietet unter anderem die Erzeugung von Embryonen für Forschungszwecke. Die Lebenshilfe Österreich kritisierte die Forderung. Die Konvention sei "unter Ausschluss der Öffentlichkeit" entwickelt worden und unzureichend, so die Behindertenorganisation. Anwendungsfeld Frau "Der Weg zu Embryonen führt immer über Frauen", sagt Brinek und fordert ihre Geschlechtsgenossinnen als "Ausgangspunkt und Anwendungsfeld biomedizinischer Praktiken" wie Präimplantationsdiagnostik (PID) auf, "sich einzumischen". Denn schon alleine die PID "könnte nämlich einen subtilen Erwartungsdruck gegenüber uns Frauen aufbauen, nur ,makellose' Kinder zu gebären", warnt Brinek. (rosch, APA) (D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 4./5.8. 2001)