Wiedemar - Eine Population von rund 70 seltenen Feldhamstern verzögert den Bau eines DaimlerChrysler-Gebrauchtwagenzentrums in Wiedemar in Sachsen. Das Regierungspräsidium Leipzig habe einen zeitweiligen Baustopp verfügt, um die unter Naturschutz stehenden Nager zu schützen, sagte am Donnerstag eine Sprecherin des Präsidiums und bestätigte Presseberichte. "Der gemeine Feldhamster ist eine äußerst seltene Rasse", erläuterte sie. Der Automobilhersteller DaimlerChrysler AG (Stuttgart) will in Wiedemar eine Anlage für gebrauchte Transporter bauen und rund 20 Millionen Mark investieren. Zunächst sind auf dem Grundstück aber noch routinemäßig Archäologen mit Grabungsarbeiten beschäftigt. Diese Arbeiten gefährden nach Ansicht des Regierungspräsidiums derzeit die Feldhamster, die dort noch ihre Jungen aufziehen. "Wir wollen die Tiere dann auf ein anderes Gebiet umsiedeln", sagte die Sprecherin. Bis Mitte August brauchten die Hamster Zeit für die Aufzucht. Nach den Vorstellungen des Regierungspräsidiums soll deshalb erst vom kommenden Mittwoch an weiter gebaut werden. Einzelne Flächen, auf denen sich keine Hamster mehr aufhalten, sollten aber auch schon vorher freigegeben werden. (APA/dpa)