Wien - "Der Brand in den Sofiensälen ist für uns ein finanzielles Desaster", sagte Sonja Soukup, Geschäftführerin der Firma KulturConsult, die den Veranstaltungsort betreibt. "Der große Saal ist definitiv kaputt. Da ist nichts mehr zu machen." Das Dach sei eingestürzt, die Luster runter gefallen, der Parkettboden aufgestellt und die Logen demoliert, so Soukup. "Eines kann ich mit Sicherheit sagen: So wie das jetzt aussieht, bin ich Betreiberin der Sofiensäle gewesen", meinte die Geschäftsführerin. Verträge bis April "Die Löscharbeiten werden noch bis in die Früh andauern. Danach setzen wir uns zusammen und reden über diese katastrophale Situation", sagte die Geschäftsführerin. Denn bis April nächsten Jahres seien mit zahlreichen Clubbing- und Partyveranstalter sowie Künstlern Verträge unterschrieben, die jetzt nicht mehr einzuhalten seien. Auch etliche Plattenaufnahmen, die in dem akustisch außergewöhnlichen Raum geplant waren, sind nicht mehr durchzuführen", erklärte Soukup. Wenige Veranstaltungsorte die 3000 Leute fassen Das Problem sei, dass die Veranstalter nun eine neue Location für ihre Feste suchen müssen. "Und bei dem Fassungsvermögen von 3.000 Leuten, die die Sofiensäle geboten haben, können nur zwei Locations mithalten: das Rathaus und die Libro Music Hall", so Soukup. Niemand hat Schuld - Funke bei den Flämmarbeiten übergesprungen Über die Schuldfrage wollte sich die KulturConsult-Geschäftsführerin nicht äußern: "Daran ist keiner Schuld. In das Dach hat es reingeregnet. Wir haben die Sofiensäle AG damit beauftragt, es zu reparieren, und das ist geschehen." Ein Funke sei bei den Flämmarbeiten sehr schnell übergegangen, dafür könne niemand etwas, meinte Soukup. Neuaufbau ist nicht finanzierbar Eines sei aber sicher: "Ein Neuaufbau ist nicht finanzierbar, wenn man bedenkt, dass allein die Renovierungsarbeiten des Saales 30 Millionen Schilling gekostet hätte", so die Geschäftsführerin. Zudem war eine teure Ton- und Lichtanlage in dem großen Saal. "Ich bin mir sicher, dass einige Veranstaltungfirmen von einem massiven Schaden bedroht sind", erläuterte Soukup. (APA)