Film
Hollywood-Studios wollen Internet-Kino gründen
Bereits veröffentlichte Filme sollen online gehen
Die US-Filmindustrie will künftig Filme auf Abruf im Internet anbieten und damit den
zunehmenden Raubkopien den Boden entziehen. Fünf große Filmfirmen, Sony
Pictures Entertainment, Universal Studios, Paramount Pictures, Warner Bros. und
Metro-Goldwyn-Mayer kündigten am Donnerstag in Los Angeles die Gründung eines
Gemeinschaftsunternehmens an. Aus Kreisen anderen Filmstudios verlautete die
Absicht, in Kürze ebenfalls eigene Videodienste via Internet anzubieten. Auf USA beschränkt
Bei dem Joint Venture handele es sich um das erste Angebot dieser Art. Es richte sich
aber nur an Kunden in den USA. "Eine Ausweitung auf andere Länder ist nicht
geplant", sagte Iris Gelt von den Universal Sudios. Das am Donnerstag vereinbarte
Gemeinschaftsprojekt, das noch keinen Namen trägt, will Verbrauchern die
Möglichkeit bieten, alte und neue Filme auf Heimcomputer herunterzuladen.
Die Verbraucher sollen voraussichtlich eine bestimmte Gebühr zahlen, um einen Film
während einer gesetzten Frist sehen zu können, ähnlich der bisherigen Gebühr in
Videotheken. Jedes Studio entscheidet selbst über den Preis und kann auch Verträge
mit anderen Internet-Anbietern oder Fernsehsendern abschließen.
Nur mit Breitband
Die Käufer sollen die Filme sowohl auf dem Computer als auch mit einem
herkömmlichen Fernsehgerät ansehen können. Zum Herunterladen wird aber ein
Breitband-Internetzugang benötigt, mit dem bewegte Bilder besonders schnell
heruntergeladen werden können. Bei mehr als zehn Millionen Breitband-Haushalten
und 35 Millionen Nutzern in den USA sei der Markt inzwischen groß genug für das
geplante Angebot, erklärten die Hollywood-Studios.
Mit dem Projekt wollen die Filmstudios Probleme wie in der Musikindustrie vermeiden,
die durch Programme zum kostenlosen Herunterladen von CDs Verluste in
Millionenhöhe macht. "Der grundlegende Grund für den Beitritt von Warner Bros. zu
dem Projekt ist die Bekämpfung der Piraterie", sagte das leitende Warner-Mitglied
Kevin Tsujihara. "Wir glauben, eine legale, hochwertige benutzerfreundliche Alternative
zu dem anbieten zu. (APA/Reuters)