Das Handy packt den Organizer unter seine Haube: Notizbuch, Terminkalender, Diktiergerät sowie die elektronische Mailbox werden bald auf Handflächengröße komprimiert. Als Mini-Büro im Taschenformat enthalten die neuesten Mobiltelefone - vorwiegend in stylischem Silber gehalten - eine Vielfalt von Anwendungen und Diensten. Der Zugang zum Internet, Entertainment (Spiele, Videoclips), Location Based Services, ein zusammenfassender Begriff für Dienste wie Theaterkarten-Bestellung, Fahrplan-Auskünfte, Informationsquelle für Börse-oder Sportnachrichten sind ja bereits Standard. In Österreich wurden bereits Mitte 2000 von der Mobilkom erstmals GPRS-Dienste angeboten. Max.mobil, Connect Austria (One) und tele.ring haben im Frühjahr nachgezogen und GPRS, das als "Huckepack" auf das bestehende Mobilfunknetz gesetzt wird, auf ihr Netz gepackt. Endgeräte waren allerdings bisher Mangelware. Es schien, dass GPRS verpuffen würde, bevor die Vielfalt der Anwendungen breit kommuniziert würde. Allerdings: Die Handyhersteller mit Ausnahme von Motorola haben schlicht und einfach zugewartet. Ericsson und Siemens haben nun ihre ersten GPRS-Handys präsentiert, Motorola hat mit einem Smartphone nachgelegt. Weltmarktführer Nokia lässt sich noch Zeit bei GPRS. Dafür haben die Finnen ein Nachfolgemodell des Handy-Computers Communicator inklusive Digitalkamera präsentiert, das aber nicht auf dem GPRS funkt. Das "Mini-Büro" der Finnen läuft zwar auf GSM, wird die optimale Ausbeute aber auf dem nur von One angebotenen HSCSD (High Speed Switched Circuit Data) bringen, einem ähnlich schnellen Technologiestandard wie dem Huckepack-Service. Die neue Geschwindigkeit der Datenübertragung ist im Vergleich zum bisherigen Handy- Standard deutlich höher. Idealerweise werden Inhalte nach dem Abzählen von wenigen Sekunden im Takt 21, 22, 23 angezeigt. Im günstigsten und somit praxistauglichsten Fall kann die Übertragung bis zum 10-fachen der GSM-Geschwindigkeit betragen, die Daten mit einer Geschwindigkeit von 9,6 Kilobit pro Sekunde befördern. Beim Huckepack-Service ist zumindest jene Geschwindigkeit angestrebt wie beim Internetzugang via PC. Und zwar geschieht das, vereinfacht dargestellt, so: Die zu befördernden Datenmengen werden in einzelne Pakete zerhackt. Beim Transport wird für diese Einzelpakete, die über mehrere Datenkanäle befördert werden, der optimale Weg gefunden. Angekommen am Bestimmungsort werden diese wieder zusammengeschnürt und können weiterbearbeitet werden. Wie beim PC kann der Anwender beispielsweise permanent online sein. Bei der Verrechnung werden zur Grundgebühr nur die Datenmengen verrechnet, die übertragen werden, sowie die Gesprächsgebühren bei Telefonaten. Die Tarif-Obergrenzen sind von den Handynetzbetreibern in unterschiedlicher Höhe festgelegt. Vorsicht ist beim Kauf der Geräte geboten: Viel Ärger erspart sich der Anwender dadurch, dass er das Handy fix und fertig installiert übernimmt und an Ort und Stelle einem Praxischeck unterzieht. Zu den Produkten