UNO
Konferenz nun doch mit USA und Israel
Letzter Versuch kritische Formulierungen aus Dokumenten zu streichen
Washington - Die USA und Israel schicken nun
voraussichtlich doch noch je eine Delegation zur UNO-Rassismus-
Konferenz in Südafrika. Israel hatte - zusammen mit den USA - eine
Teilnahme zunächst abgesagt und heftig gegen die Pläne vor allem
arabischer Staaten protestiert, die auf der Tagung den Zionismus als
Form von Rassismus auf die Tagesordnung setzen wollten. Die Konferenz
in Durban beginnt am Freitag. Letzter Versuch kritische Formulierungen über Israel zu streichen
Bei der amerikanischen Teilnahme handelt es sich nach Angaben des
Washingtoner Außenministeriums um einen letzten Versuch, die
beanstandeten kritischen Formulierungen über Israel aus den
Konferenzdokumenten zu tilgen. Wie US-Außenamtssprecher Richard
Boucher am Mittwoch mitteilte, wird die kleine Delegation von Michael
Southwick, dem stellvertretenden Abteilungsleiter des
Außenministeriums für internationale Organisationen, geleitet. Falls
es gelinge, die "anstößigen Textstellen" auszumerzen, sei eine volle
Konferenzbeteiligung möglich. Wie diese aussehen würde, könne noch
nicht gesagt werden.
Israel schickt nicht geplante Delegation nach Südafrika
Über die voraussichtliche Teilnahme Israels an der Konferenz
berichtet die gewöhnlich gut unterrichtete Tageszeitung "Haaretz" in
ihrer Ausgabe vom Donnerstag. Nach Angaben des Blattes wird die
Regierung in Jerusalem vermutlich jedoch mit einer weniger ranghohen
Delegation nach Südafrika reisen, als ursprünglich geplant.
Streitpunkt: Zionismus und Rassismus
Die US-Regierung hatte, nicht zuletzt auf Druck jüdischer
Organisationen in den USA, am Wochenende einen Boykott der Konferenz
verkündet, so lange dort die Gleichsetzung von Zionismus und
Rassismus auf der Tagesordnung stehe. Der Zionismus bildete die
ideologische Grundlage für die Gründung des Staates Israel als
Zufluchtstätte für Juden aus aller Welt. (APA/dpa)