Click für ...Cyberarts - Rundgang durch die Ausstellungen

Die Bewußtwerdung von Interaktionen - "get in touch", "relaxe", "get involved". Viele der gezeigten Arbeiten bei der diesjährigen Ars Electronica hinterfragten das "Wettbewerbs-Stress-Prinzip", die "Unpersönlichkeit der neuen Komunikationstechnologien", "Ursache und Wirkung".

So befasste sich die Ausstellung "Get in Touch" mit der Schnittstelle Mensch-Machine. Mit dem "ClearBoard" wird die ansichtslose und eingeschränkte Kommunikation aufgelöst. Menschen, räumlich getrennt, vor Bildschirmen sitzend, können diese als Zeichenbrett benutzen. Distanz wird durch Bild und Schrift aufgelöst.

Beim Tischtennisspiel "PingPongPlus" geht es nicht um Wettbewerb und Sieg. Digitales Wasser bedeckt die Oberfläche eines Tischtennistisches. Trift der Ball auf die Tischplatte, entstehen Wellen, Fische durchkreuzen das Feld. Das Spiel verlagert sich vom Punkte-Sammeln auf das kreieren von Klang-Mustern.

"Brainball-winning by relaxing" (Smart Studio/S) stellt eine Umkehrung des üblichen Wettbewerbsprinzips dar. Nicht der aktive, angespanne Teilnehmer, sondern Passivität und Entspanntheit führt zum Sieg.

"Ragugaki" (Kaiko Takahash, Shinji Sasada, Koichi Nishi/J) bewegt sich an der Grenze von anolog und digital. Visuelle Effekte werden mittels kindlicher Spielinstrumenten animiert.

Blick und Körper werden bei "Floating Eye" (Hiroo Iwata/J) getrennt. Ein Luftschiff ist mit einer Kamera ausgestattet die die Welt aus der Vogelperspektive aufzeichnet. Der Besucher im Projektionshelm gesteckt - wird durch das bildliche Erfassen von sich selbst und der Welt von oben irritiert und orientierungslos.

Die die mit dem Prix ausgezeichnete Arbeit "Polar" (Carsten Nicolai/D, Marko Peljhan/SLO) macht Datenflüsse sinnlich und kognitiv erfahrbar. Ein Versuch, inspiriert von dem Film "Solaris", das Immateriale zu begreifen.

Die langarmigen, hängenden Roboter von "Autopoiesis" (Kenneth Rinaldo/USA), ausgestattet mit "Augen"-Sensoren, heben neugierig die "Köpfe" wenn ein Mensch den Raum betritt und nähern sich ihm an - direkt menschlich.

Der Lautsprecher von "Spatial Sounds" (Marnix de Nijs, Edwin van der Heide/NL) hingegen rutiert als gefährlicher Wachhund. Er erspäht jeden Besucher und schlägt ihn mit lautem Motorengeräusch und hektischen Bewegungen in die Flucht.

(d_an - 6.9.2001)