Leipzig/Wien/Lübeck - Das 44. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm läuft seit Dienstag bis zum 21. Oktober, die Nordischen Filmtage in Lübeck stehen vor der Tür - zwei der spezialisierteren Festivals mit entsprechend teils exotischen Beiträgen. Speziell die Leipziger Webseite ist schon recht aktiv, die Jugendleiste recht amüsant.Syrische, chinesische, aber auch österreichische Präsenz in Leipzig 370 Beiträge aus 50 Ländern werden etwa in Leipzig gezeigt, wobei, so Festivaldirektor Fred Gehler: "Einige Filme haben seit dem 11. September zusätzlich an Brisanz gewonnen". Als erstes Filmfest richtet Leipzig einen Blickpunkt auf den syrischen Dokumentarfilm. Dabei werde es auch um die Palästina-Frage gehen, hieß es. Bis zum Sonntag konkurrieren jedenfalls 75 Dokumentar- und Animationsfilme um die Goldenen und Silbernen Tauben, dazu um weitere Sonderpreise im Gesamtwert von 60.000 Mark. Österreich ist im Wettbewerb mit Joerg Burgers Kurzfilm "Moscouw", einer Dokumentation über die Fotografin Michaela Moscouw, sowie mit dem Animations-Kurzfilm "Copyshop" von Virgil Widrich vertreten. Außer Konkurrenz, aber im offiziellen "Programm" laufen Harold Friedls "Land ohne Eigenschaften" und die Ingeborg Bachmann gewidmete österreichisch-italienische Koproduktion "Die Stadt und die Erinnerung" der gebürtigen Salzburgerin Gabriele Hochleitner. Sowohl Burgers als auch Hochleitners Filme werden auch im Rahmen der diesjährigen "Viennale" gezeigt. Außerdem wurde die österreichische Filmemacherin Ruth Beckermann in die fünfköpfige internationale Jury des Wettbewerbs berufen. Zugleich widmet sich das Filmfestival einem in Europa kaum bekannten Bereich: Unter dem Motto "Die Schattensammler" werden chinesische Dokumentarfilme von den ersten Produktionen mit eindeutig staatlicher Ausrichtung aus den fünfziger Jahren bis zu zeitgenössischen Produktionen gezeigt. Schwerpunkt auf Lappland Mit dem Film "Heftig und begeistert" des norwegischen Regisseurs Knut Erik Jensen werden am 1. November in Lübeck die 43. Nordischen Filmtage eröffnet. Vier Tage lang werden bei dem Festival rund 120 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Skandinavien und den baltischen Staaten gezeigt, teilte der Lübecker Kultursenator Ulrich Meyenborg am Donnerstag bei der Vorstellung des Programms mit. Es werden sieben Preise verliehen, darunter der mit 25.000 Mark dotierte NDR-Förderpreis und zwei Kinderfilmpreise. Der in Norwegen mehrfach ausgezeichnete Eröffnungsfilm "Heftig und begeistert" erzählt die Geschichte eines Männerchores an der nordnorwegischen Barentsee in einer Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm. Die dänische Dogma-Gruppe wird mit zwei neuen Filmen vertreten sein. Die Retrospektive der Filmtage ist dem schwedischen Filmemacher Jan Troell gewidmet, der in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden ist. Bei den Dokumentarfilmen liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr auf Filmen aus Lappland. (APA/dpa/red)