In Österreich sind die Amerikaner krass unterrepräsentiert, aber das hat wohl einen einfachen Grund: kleines Land, kleine Autos.

Stimmt so aber gar nicht, denken wir nur an den Auftrieb der Minivans, die auch hierzulande ungeheuer beliebt sind und Großfamilien samt Gepäck Platz bieten. Da spielen die Amerikaner schon ordentlich mit: Voyager und Grand Voyager von Chrysler, ein überzeugendes Konzept, das bei uns immerhin 2500 Abnehmer im Jahr findet. General Motors (GM) drängt ebenfalls in diese Liga, der Pontiac Trans Sport verkauft zwar deutlich weniger, aber noch recht tüchtig.

Großzügige Grills

Aber blicken wir in die Zukunft, die zwar noch eine recht ungewisse ist, aber jedenfalls eine Menge Ecken und Kanten haben wird. Und Kühlergrills so groß wie das zähnefletschende Maul vom weißen Hai im Film.

Die Kante an sich ist der Cadillac Vizón - eine exklusive Mischung aus Geländewagen und luxuriösem Kombi. Und damit voll im Trend. Nicht zuletzt deshalb rechnen Experten mit der Umsetzung dieser Studie. Bei GM munkelt man von einem Serienstart 2005. Ein anderes typisches Crossover-Fahrzeug ist der Pick-up-Sportwagen SSR aus dem Hause Chevrolet. Die Umsetzung dieser wilden Mischung aus futuristischem Design und Fünfzigerjahre-Stil gilt bei GM ebenfalls als höchst wahrscheinlich.

Cabrio mit Ladefläche

In weiter Ferne liegt dagegen die Realisierung des Terracross, den die Lastwagendivision GMC bei GM entworfen hat: Ein 4,4 Meter langes Mobil mit fünf Sitzplätzen. Das dreiteilige Schiebedach macht aus dem Wagen entweder ein Cabrio oder gibt im Heck auch nur eine Ladefläche wie bei einem Pick-up frei. Auffälligstes Designmerkmal: Kanten, wohin man schaut.

Konkurrent Chrysler tritt aus der Absatzflaute ebenfalls die Flucht nach vorne an und präsentierte den Crossfire, ein bulliges Coupé mit langer Motorhaube und wuchtigem Heck. Die Karbonfaser-Karosserie sitzt auf einem Aluminiumrahmen, gebaut werden soll der Crossfire in Deutschland bei der Osnabrücker Cabrio- und Karosserieschmiede Karmann. Als Serienstart für den Design-Rennwagen ist 2003 angedacht, Motor, Getriebe und andere Bestandteile sollen von Mercedes beigesteuert werden.

CTS kommt

Zurück in die Gegenwart: Komplett neu präsentiert sich dieser Tage der Jeep Cherokee, Verkaufsstart ab jetzt. Der Grand Cherokee kommt mit neuen Motoren, einem 4,7-Liter-Benziner und, ja, endlich mit einem 2,7-Liter-Dieselaggregat. Nächstes Jahr will Chrysler die europäischen Kunden auch mit einer Dieselvariante des PT Cruiser beglücken, auf die Cabrio-Ausführung warten wir ebenfalls ungeduldig.

Mit den amerikanischen Luxuslimousinen haben es die Europäer ja nicht so, dennoch wird Cadillac im kommenden Frühjahr mit dem CTS in den Markt platzen. Erraten: ein Auto wie ein Handkantenschlag. Eine kühne Linie, scharf geschnitten, unterbrochen von klaren Flächen, gepaart mit kurzen Überhängen.

Der CTS ist der erste Cadillac seit mehr als zwei Jahrzehnten, bei dem der Gangwechsel per Hand möglich ist. Damit dirigiert man einen 3,2-Liter-V6-Motor, extra für den europäischen Markt wird auch eine kleinere Variante mit einem 2,6-Liter-Triebwerk angeboten. Immer noch am Markt: Der Cadillac Seville STS, hier bleibt man bei bewährten acht Zylindern, neu ist ab Februar 2002 nur das sprachgesteuerte Navigationssystem.(AUTOMOBIL, 19.10.2001)