Musik
Internationale Tondichtungen beim "6. Salzburger Jazzherbst"
Salzburg - Internationale Topbands und die besten österreichischen Jazzmusiker.
Das sind die Schwerpunkte im Programm des 6. Salzburger Jazzherbstes, der von
Freitag, dem 2. November, bis zum Sonntag, dem 11. November an altbewährten und
an neuen Spielstätten in Salzburg über die Bühne gehen wird. Darüber hinaus hat der
Veranstalter, Vienna Entertainment, vier Ausstellungen und eine Jazz-Filmreihe in "Das
Kino" organisiert.
Drei große Jazzensembles sollen, so wie im vergangenen Jahr auch, das große
Festspielhaus füllen und dem Veranstalter des 6. Salzburger Jazzherbstes nicht nur
Einnahmen bescheren, sondern auch den "hochkulturellen" Anspruch dieses
Jazzfestivals in Salzburg unterstreichen. Am Freitag, dem 9. November, wird das Maria
Schneider Orchester seine einzigartige Verbindung von Rhythmik und Melodik des
Jazz mit programmatischer, orchestraler Tondichtung hören lassen. Das Maria
Schneider Orchester hat mit konventionellem Big-Band-Sound nur noch wenig
gemeinsam, es gilt zur Zeit als das vielleicht innovativste Jazzorchester der Welt.
Am Tag darauf, Samstag, 10. November, erwartet das Publikum einer der ganz großen
Pianisten des Jazz: Hank Jones und sein Trio. Mit diesem Programmpunkt offenbart
der Salzburger Jazzherbst seine Stärken und Schwächen zugleich. Einerseits ist es für
Jazzfans ein Topereignis, die großen Jazzpianisten überhaupt live hören zu können,
andererseits ist die Jazzlegende Hank Jones 83 Jahre alt und hat, so wie alle anderen
wirklich großen Stars des Jazz, seine stilistisch und künstlerisch innovative Zeit seit
vielen Jahren hinter sich. Für Sonntag, den 11. November, sind Kevin Mahogany mit
Band und das Count Basie Orchestra in Vertretung für die New York Voices angesagt.
Österreichischer Jazz
Wesentlicher Bestandteil des Jazzherbstes ist heuer erstmals auch der
Österreichische Jazz. Zwar sind heimische Gruppen auch in den vergangenen Jahren
beim Jazzherbst aufgetreten, aber heuer sind es gleich zehn Konzerte der besten
österreichischen Jazzmusiker verschiedener Stilrichtungen. Altmeister wie Erich
Kleinschuster, Karl Ratzer oder Rudi Wilfer, der am Sonntag, dem 11. November,
seine "Lungauer Blues Messe" mit Chor und Orchester des Musischen Gymnasiums
Salzburg im Salzburger Dom uraufführen wird, haben bei diesem Festival genauso
Platz wie relativ junge, avantgardistische Jazzer wie Andy Manndorff's Hakoah oder
Martin Breinschmid's Radio Kings. Zudem gibt es eine "Talentschau" in "The Club" am
Anton Neumayrplatz, bei der bislang noch weitgehend unbekannte aber
vielversprechende Nachwuchsjazzer auftreten werden.
Der Salzburger Jazzherbst bietet insgesamt 28 Konzerte an zehn verschiedenen
Veranstaltungsorten, von denen einige neu sind, etwa das ORF-Landesstudio oder
der Salzburger Dom. Mit vier Ausstellungen im Rupertinum, im ORF, im Schüttkasten
und in der Galerie Academia sowie mit einer Reihe von Jazz-Filmen werden die
Konzerte umrahmt. Viele Konzerte sind gratis, für 18 Konzerte im ORF, in Stiegl's
Brauwelt und im Großen Festspielhaus sind zwischen 350 und 1.200 Schilling zu
bezahlen.
(APA)