London - Zugvögel richten sich auch bei der Wahl ihrer Rastplätze nach dem Erdmagnetfeld. Auf diese Weise können selbst
unerfahrene Tiere an günstigen Orten genug Fettreserven anlegen, um die Sahara zu überqueren. Das berichten schwedische Zoologen in "Nature".
Um die Last während des Fluges klein zu halten, legen Zugvögel während ihres langen Fluges häufig kurze Zwischenstopps zum Fressen ein.
Bei großen Hunger-Strecken wie Meeren oder Wüsten ist dies jedoch nicht möglich. Um zu prüfen, ob sich Vögel auch zur Futteraufnahme
nach dem Erdmagnetfeld richten, fing Thord Fransson von der Universität Stockholm (Schweden) junge Sprosser (Luscinia luscinia) kurz vor
ihrem ersten Zug in den Süden.
Diese Vögel setzte er im Labor einem sich langsam verändernden Magnetfeld aus. Es spiegelte die Veränderungen wider, welche die Vögel
auf ihrem Flug in die Winterquartiere angetroffen hätten. Dabei fand er, dass die Tiere ihre Fressperioden deutlich verlängerten, sobald sie
sich in einem Magnetfeld befanden, das dem Nordägyptens entsprach. Im Vergleich zu Vögeln, die sich in einem konstanten Feld befanden,
legten sie die dreifache Menge an Fett an. Dies zeigt, dass die Tiere auch über das Erdmagnetfeld beispielsweise vor einer breiten Wüste
gewarnt werden. (APA/dpa)