Washington - Das US-Außenministerium hat sich besorgt über die jüngste japanische Walfangexpedition in die Gewässer der Antarktis geäußert. Die japanische Flotte will dort 440 Zwergwale erlegen. Außenamtssprecher Richard Boucher wies am Freitag in Washington darauf hin, dass das Vorkommen der Zwergwale in der Region im vergangenen Jahrzehnt nach Angaben der Internationalen Walfangkommission (IWC) deutlich zurückgegangen sei. Die USA unterstützten den Aufruf der internationalen Gemeinschaft an Japan, "sein tödliches Forschungsprogramm in der Antarktis" einzustellen, sagte Boucher. Die japanische Walfang-Flotte brach am Dienstag zu einer sechsmonatigen Fahrt in die Antarktis auf. Die Jagd diene Forschungszwecken, hieß es in Tokio. Die IWC hatte 1986 ein globales Walfangverbot erlassen. Japan wurde jedoch eine begrenzte Fangmenge zu wissenschaftlichen Zwecken zugestanden - in der Regel etwa 400 Tiere pro Jahr. Japan, Norwegen und andere Länder, die den Walfang gestatten, argumentieren, dass die Population der Zwergwale groß genug für die Jagd sei. Kritiker sehen dies anders. Außerdem habe die IWC bereits mehrfach festgestellt, dass eine Erforschung der Fressgewohnheiten und Wanderungsbewegungen der Tiere auch ohne deren Tötung möglich sei. (APA/AP)