Geschlechterpolitik
Gleichbehandlung ein schwer zu erreichendes Ziel
Internationale Frauenallianz tagte in Wien
Wien - Nationalratspräsident Heinz Fischer empfing am Freitag im
Beisein der ehemaligen Frauenministerin Barbara Prammer die
Teilnehmerinnen eines Treffens der "International Alliance of Women"
(IAW) im Hohen Haus.
Fischer begrüßte die Aktivistinnen und sagte, es sei eine Ehre für
Österreich, dass die Organisation Wien als Tagungsort ausgewählt
habe. Die IAW leiste wichtige und richtige Arbeit, weshalb er,
Fischer, ihr allen Erfolg wünsche.
Die Gleichbehandlung sei weltweit ein schwer zu erreichendes Ziel,
wie er selbst während seiner Amtszeit als Wissenschaftsminister habe
feststellen müssen, wo etwa die Zahl der weiblichen Studenten relativ
hoch gewesen sei, jene der weiblichen Absolventen schon niedriger und
jene der weiblichen Professoren noch geringer. Umso wichtiger sei es,
hier Fortschritte zu erzielen.
An Österreichs Geschichte erinnert
Der Präsident ging weiters auf die Geschichte des Hauses ein und
erinnerte daran, dass in Österreich das Frauenwahlrecht erst 1919
eingeführt worden war. Doch noch im selben Jahr habe es die ersten
weiblichen Abgeordneten - so etwa Gabriele Proft, Anna Boschek oder
Adelheid Popp - gegeben, und diese seien heute noch angesehen und
wohl bekannt.
Die IAW ist eine der großen Frauenorganisationen, die 80
Mitgliedsverbände auf allen Kontinenten aufweist. 1904 als
"International Women´s Suffrage Alliance" gegründet, widmete sich die
Organisation in ihren Anfängen primär der Erkämpfung des Wahlrechts
für Frauen. Heute stehen Fragen der Gleichberechtigung zwischen Mann
und Frau im Vordergrund der Arbeit der IAW.
Die in Wien abgehaltene Konferenz, die ihren Abschluss mit dem
Empfang im Parlament fand, befasste sich mit der Rolle der Frau in
Friedenskultur und Gewaltlosigkeit. An ihr nahmen Frauen aus allen
Kontinenten teil, darunter Vertreterinnen aus Australien, Indien,
Japan, Zambia, Marrokko, Ägypten, den USA und zahlreichen
europäischen Staaten. (red)