New York- Die belgische EU-Präsidentschaft hat vor der UNO-Vollversammlung in New York dringend zu sofortigen Friedensgesprächen im Nahen Osten zwischen Israelis und Palästinensern aufgerufen. Die Lage verschlechtere sich zusehends, warnte der belgische Außenminister Louis Michel am Samstag vor den Delegierten: "Die EU appelliert an Israelis und Palästinenser, unverzüglich Friedensgespräche aufzunehmen, die sich auf den Mitchell-Plan stützen." Israel solle sofort seine Truppen aus allen autonom verwalteten palästinensischen Gebieten abziehen und die Palästinenser sollten die Verantwortlichen für die Terrorakte gegen Israelis unverzüglich verhaften, forderte der belgische Außenminister. Bei den sofort aufzunehmenden Verhandlungen müsse für Israel das Recht auf Frieden und Sicherheit innerhalb anerkannter Grenzen gelten, für die Palästinenser das Recht auf einen eigenen demokratischen souveränen Staat. Für die besonders heiklen Punkte wie die Zukunft Jerusalems und die Rechte der palästinensischen Flüchtlinge müsse in einem politischen Dialog, den die EU unterstützen wolle, eine endgültige Einigung gefunden werden. Weitere Themen Im Namen der EU-Präsidentschaft drückte Michel auch erneut die volle Solidarität mit dem Kampf der USA gegen Terrorismus sowie die Unterstützung für die Militäraktion in Afghanistan aus. Die Union habe die Terrorakte gegen die USA, bei denen Menschen aus über 60 Nationen starben, aufs Schärfste verurteilt. In Afghanistan sei die EU besonders an der humanitären Hilfe für die notleidende Bevölkerung interessiert und arbeite eng mit internationalen Hilfsorganisationen zusammen. Bei den Bemühungen um mehr Sicherheit messe die EU besonders der Achtung der Menschenrechte, der Förderung der Demokratie und dem Kampf gegen Armut große Bedeutung bei. Auch die Rechte der Frauen auf gleiche Chancen in der Erziehung, volle Einbeziehung in das politische Leben und der Kampf gegen Gewalt an Frauen sei der Europäischen Union in zentrales Anliegen, erklärte Michel. (APA)