Wien - ÖGB-Präsident Verzetnitsch wird am Donnerstag dem Bundesvorstand seinen Vorschlag für die ÖGB-Reform vorlegen. "Wir brauchen pro Betrieb eine Gewerkschaft je nach Wirtschaftsbereich. In einer Firma soll es keine Trennung nach verschiedenen Gewerkschaften geben", so Verzetnitsch. "Schließlich haben Arbeiter und Angestellte eines Unternehmens die gleichen Probleme". Die Fusion der GPA mit den Metallern sieht er positiv, "aber das ist nicht die Reform des ÖGB, die wir im Juni beschlossen haben". Es könne nur gut sein, wenn die Gewerkschaft der Privatangestellten und die Metaller mehr zusammen arbeiten wollen, aber man habe am 28. Juni den Beschluss gefasst, statt 13 Fachgewerkschaften weniger Bereiche zu fixieren, die nach Wirtschaftszweigen geordnet sind. Bereits im Jänner hatte Verzetnitsch acht solcher Bereiche als einen machbaren Weg bezeichnet. Auch der Ruf nach drei großen Blöcken, der zuletzt vom Vorsitzenden der Gewerkschaft Druck, Journalismus, Papier, Franz Bittner, artikuliert worden ist, stellt für Verzetnitsch "keine einheitliche Meinung" dar. "Nachdenken ist selbstverständlich zulässig", das habe aber nichts mit dem gemeinsamen ÖGB-Beschluss zu tun. Der Verzetnitsch-Vorschlag würde letztlich zum Aus für die GPA führen, die ja eine reine Angestelltengewerkschaft ist. Heftigen Widerstand dagegen leistet naturgemäß GPA-Vorsitzender Sallmutter. Verzetnitsch, damit konfrontiert, reagiert pragmatisch. "Es geht nicht um Zerschlagung, es geht darum, den künftigen Herausforderungen der Wirtschaft zu entsprechen und die Interessen der Arbeitnehmer best möglich zu vertreten." (APA)