Wien - Die große Ägypten-Schau "Das Gold der Pharaonen", die ab 27. November im Sonderausstellungssaal des Kunsthistorischen Museums zugänglich ist, bringt auch die Ägyptisch-Orientalische Sammlung des KHM wieder ans Licht. In weiten Teilen buchstäblich zum ersten Mal, denn mit ihrer Wiedereröffnung wird auch der Abschluss der Elektrifizierung der Sammlung gefeiert. Bisheriges "Desinteresse" Warum es erst jetzt gelungen ist, die Ägyptisch-Orientalische Sammlung des vor 110 Jahren eröffneten Museums zu elektrifizieren, kann Generaldirektor Wilfried Seipel nur mit "Desinteresse" und "finanziellen Problemen" erklären. Mit nunmehr errungener Selbstständigkeit sei das Museum aber in der Lage, selbst die Prioritäten zu setzen. "Es geht darum, die Gelder sinnvoller einzusetzen und nicht darum, für den Staat einzusparen". Schritte ins elektrische Zeitalter Mit einer teilweisen Ausleuchtung der ersten Säle der Sammlung wurde zwar "schon" 1991 ein erster Schritt eins elektrische Zeitalter getan. Die damalige Hoffnung, in ein bis zwei Jahren die gesamte Antikensammlung nicht mehr mit anbrechender Dämmerung schließen zu müssen, wurde damit aber eher begraben. Nun wurde die gesamte Sammlung in den fast zwei Jahren seit ihrer Schließung nicht nur elektrifiziert, und sicherheits- und beleuchtungstechnisch (auch dank Lichtprofi Zumtobel als Sponsor) auf Stand gebracht. Es wurden teilweise neue Fußböden gelegt, der Ägyptologie wurde ein zusätzlicher Raum zugebilligt, und parallel zur Neugestaltung wurden die Objekte auch restauriert und gereinigt. "Terrorklausel" bei Leihgaben Zwei Drittel der Leihgaben zum "Gold der Pharaonen" (aus Berlin, Paris und New York) sind bereits in Wien eingetroffen. Nun wird der Ankunft eines bedeutenden weiteren Drittels, den Schätzen aus dem Ägyptischen Museum in Kairo entgegen gezittert. Ursprünglich sollte die Ausstellung ja schon seit 12. November zugänglich sein - die Ereignisse des 11. Septembers 2001 haben aber das Museum vor große Probleme gestellt. So mussten, wie Seipel berichtet, neue Versicherungsverträge unterzeichnet werden. Diese sehen nun eine Terrorklausel vor, was die Versicherungskosten um gut ein Drittel erhöht. Dazu seien teilweise irreale Versicherungswerte eingesetzt worden, klagt der Direktor. (APA)