Wien - Die Entscheidung über die Schullaufbahn der Kinder
nach der Volksschule bleibt weiter bei den Eltern bzw.
Erziehungsberechtigten. Im Nationalrat soll heute Abend mit den
Stimmen von ÖVP und FPÖ Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) per
Entschließungsantrag zur Entwicklung eines "Prognoseverfahrens" für
den Übertritt der Kinder in die AHS-Unterstufe bzw. Hauptschule
aufgefordert werden. Dieses Verfahren werde ein Angebot darstellen,
das in Anspruch genommen werden kann - aber nicht muss, hieß es aus
dem Bildungsministerium.
Das Prognoseverfahren soll demnach künftig als Angebot für Eltern,
Schüler und Lehrer dienen sowie Anhaltspunkte und Hilfestellungen für
die Entscheidung über den besten weiteren Bildungsweg der Kinder
liefern. Im Bildungsministerium verspricht man sich davon etwa die
Vermeidung von Schulfrust und schlechten Noten auf Grund falscher
Schulwahl.
Im Sommer hatte der Vorschlag der Bildungssprecher von ÖVP und FPÖ
zur Einführung eines Aufnahmeverfahrens für den Besuch einer
allgemeinbildenden höheren Schule (AHS) für Aufregung gesorgt. Gehrer
war allerdings bereits kurz darauf auf die Bremse getreten und hatte
nur für freiwillige Prognoseverfahren plädiert - als Resultat
brachten ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon und sein damaliges
FPÖ-Pendant Karl Schweitzer den nun vorliegenden Entschließungsantrag
zur Entwicklung eines derartigen Prognoseverfahrens ein. (APA)