Kunst und Kultur
Zirkusartistin Jennifer Miller
Erstmalig in Österreich und aus New York kommt Jennifer Miller mit "Morphadyke Madness" in den kosmos.frauenraum.
Morpadyke Madness ist eine einstündige One-Women-Show von und mit der
extravaganten Zirkusartistin und "bearded lady" Jennifer Miller,
wahrscheinlich einer der subversivsten Künstlerinnen New Yorks. Bei dieser
lustigen, rasanten, eigenwillig-verrückten Performance thematisiert sie
Fragen der Selbstpräsentation und (Re-)Präsentation von menschlichen
"Sehenswürdigkeiten".
Während die "bearded lady" Feuer schluckt,
Glasscheiben zerkaut, mit messerscharfen Macheten jongliert, persönliche
Erlebnisse als Bartträgerin erzählt und Allen Ginsberg-Gedichte rezitiert,
wird dem Publikum eine Lektion in Gender, Sexualität und Differenz erteilt.
Mit ihrer beeindruckenden Sprachakrobatik und einem Rückgriff auf tradierte
Formen der Unterhaltung wie etwa der Clownerie gelingt es ihr grundsätzliche
kulturpolitische Fragen mit der wundersamen Welt des Varietés zu verbinden.
Mit Witz und Selbstironie ermutigt sie das Publikum Normen, Werte und
Vorstellungen der Gesellschaft zu hinterfragen.
Weitere Termine mit Jennifer Miller
Am 30. November 2001 um 17.30 Uhr findet im kosmos.frauenraum ein Gespräch mit Jennifer Miller in Englisch statt.
Jennifer Miller, die beeindruckende Zirkusartistin aus NY, deren Mutter aus
Wien stammte und vor dem Naziregime nach Amerika flüchten musste, besucht
zum ersten Mal die Heimat ihrer Mutter um ihre fantastische Show Morphadyke
Madness im kosmos zu präsentieren. Erst vor kurzem war ihr intimes Portrait
von Annie Leibovitz in der U-Bahn-Station Braunschweiggasse im Rahmen der
Ausstellung fe/male von camera magenta zu sehen.
Jennifer Miller erzählt über ihr Leben und über ihre Arbeit im Zirkus AMOK,
deren Direktorin sie ist. Videos über den Queer-Zirkus werden diese Erzählungen noch lebendiger gestalten.
Eine Mitternachtseinlage gibt es dann noch am 1. Dezember im "Sis’ Club": ein Clubbing für - women only. (red)