Wien - Vorsichtig positiv äußert sich der Universitätsprofessorenverband (UPV) zum von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) vorgelegten Gestaltungsvorschlag zur Uni-Autonomie. Begrüßt werden vor allem die Verstärkung der Gestaltungsmöglichkeiten der Professoren, der Ansatz mehrjähriger Globalbudgets, die Reduktion der Entscheidungsprozesse auf weniger Gremien sowie die Freisetzung von Kapazitäten für Lehre und Forschung durch vereinfachte Organisationsformen, heißt es in einer Stellungnahme des UPV. Als verbesserungsdürftig sieht der UPV hingegen das Modell des Universitäts-Rats an. Eine Beschränkung der Mitglieder auf fünf Personen sei nicht zweckmäßig, außerdem dürften Uni-Angehörige nicht ausgeschlossen sein. Weiters müsse auch die Verantwortlichkeit der Räte gegenüber der Universität gesetzlich geregelt werden. Den Rektor will der UPV als ausschließlich monokratisches Organ geregelt wissen, die Einrichtung eines Rektorats als Führungsspitze sei wegen der mangelnden Zuordnung der Verantwortlichkeit abzulehnen. Zweifel meldet der UPV außerdem am System der "doppelten Legitimation" bei der Besetzung von Leitungsfunktionen, die spezielle wissenschaftliche Qualifikationen erfordern, an. Da der Rektor in der Regel fachfremd ist, könne er bei Berufungen die Fachgutachten mangels einschlägiger Kompetenz nicht entsprechend würdigen, merkt die Professoren-Vereinigung weiters an. Daher müssten Berufungskommissionen vorgesehen werden, in denen fachkundige Professoren die Mehrheit haben. Deren Vorschläge wären - versehen mit einer Stellungnahme des Dekans - dem Rektor zur Entscheidung vorzulegen, der ein Abweichen von der Reihung begründen müsste. Eine analoge Zusammensetzung sollten auch Habilitationskommissionen haben, fordert der UPV. Die Entscheidung über die Habilitation müsse grundsätzlich Sache der Fakultät sein. Der österreichische Universitätsprofessorenverband ist ein Zusammenschluss von Professorinnen und Professoren an österreichischen Universitäten auf Vereinsbasis mit dem Ziel, deren Standes- und Berufsinteressen zu verfolgen und zu verteidigen. (APA)