Peking - In China werden zwecks Produktion eines beliebten Naturheilmittels offenbar Schwarzbären auf illegalen Farmen gehalten. Hunderte von Bären lebten unter erbärmlichen Umständen, berichtete das staatliche chinesische Fernsehen China Central Television (CCTV) am Montag. Es zeigte Bilder von zwei Farmen in der südchinesischen Provinz Yunnan, wo Reporter mit versteckter Kamera gefilmt hatten. Den Bären sind Schläuche implantiert, durch die ihre Gallenflüssigkeit abfließt. Mit Bärengalle werden in Asien Leberkrankheiten, Fieber und Augenentzündungen behandelt. Die Bilder zeigen die schmerzhafte Prozedur, mit der die Flüssigkeit im Körper der Bären abgezapft wird. Wenn die Wärter die Ventile an den Schläuchen öffnen und die leuchtend grüne Flüssigkeit heraustropft, jaulen die Bären vor Schmerzen auf. Das Fernsehen berichtete zudem, dass den Tieren Zähne und Krallen abgesägt würden, damit sie ihren Aufpassern nicht gefährlich werden könnten. Die Tiere sitzen in viel zu engen Käfigen. Viele von ihnen seien krank, hieß es. Es war gedacht als Naturschutz Angaben von Tierschützern zufolge werden Schwarzbären auch in rechtmäßig betriebenen Farmen unter schlechten Bedingungen gehalten. Die Tiere lebten in zu engen, verschmutzen Käfigen, teilte die Welttierschutzgesellschaft (WSPA) in London mit. Viele von ihnen litten an offenen Wunden und seien verkrüppelt. Hygienische Bedingungen und medizinische Versorgung seien unzureichend. Die chinesische Regierung fördert Bärenfarmen seit den achtziger Jahren. Damit sollte die Zahl der Bären verringert werden, die in freier Wildbahn ihrer Galle wegen getötet wurden. Anfang der neunziger Jahren lebten bis zu 10.000 Bären in 480 Farmen. (APA/Reuters)