Wien - Nach einem anstrengenden Arbeitstag lockt es immer mehr Leute in die Natur, um sich mit körperlichen Betätigungen einen Ausgleich zum stressigen Alltag zu schaffen. Gerade mit einem früheren Einbruch der Dunkelheit stellen sich da doch viele Frauen die Frage nach einem möglichen Überfall. Zu welchen Tageszeiten ist frau beim Joggen am wenigsten potenziellen Überfällen ausgesetzt? "Da es in letzter Zeit kaum Anzeigen gibt, bei denen Frauen beim Joggen angegriffen wurden, gibt es aus polizeilicher Sicht eigentlich keine Einschränkungen für irgendwelche Tageszeiten", erläuterte Peter Jedelsky, Leiter des Kriminalpolizeilichen Dienstes. Täter würden "natürlich jene Bereiche bevorzugen, wo das Opfer alleine unterwegs ist", dennoch würden die meisten Angriffe aber im Hauseingangsbereich erfolgen, etwa im Stiegenhaus, so der Sicherheitsexperte. "Da in der Nacht die Wahrscheinlichkeit auch höher ist, Opfer eines Überfalls zu werden, empfiehlt es sich, frequentierte Wege zu wählen oder dort zu joggen, wo auch andere Läuferinnen unterwegs sind", erklärte er weiter. Gefahrloses Joggen in Wien Sich als Frau nur in Begleitung aus dem Haus zu trauen, hält Jedelsky allerdings für "nicht notwendig": "In Wien kann man ruhig alleine joggen gehen, ohne einen Überfall befürchten zu müssen. Wenn man mit Hund unterwegs ist, ist ein Angriff höchst unwahrscheinlich", meinte der Fachmann des KBD. Selbstverteidigungskurse empfohlen Abgeraten wird auch vom Gebrauch diverser Waffen zum Selbstschutz. "Tränengas, Pfefferspray und andere Reizstoffe sind im Freien meist nicht sehr wirkungsvoll. Der gezielte Einsatz ist im Kampf kaum möglich, weil der Täter in der Regel stärker ist als das Opfer, und die Waffe daher gegen die Frau selbst einsetzt", betonte Jedelsky. Eher zu empfehlen seien hingegen Selbstverteidigungskurse, "wo die Frauen lernen, sich mit jenen Dingen zu wehren, die man immer bei sich hat". (APA/red)