Wien - Über 7000 Akten, verteilt auf mehrere Paletten, hat das Arbeitsmarktservice (AMS) am Mittwochnachmittag an das Parlament geliefert. Zirka 3000 weitere sollen am Donnerstag folgen. Das AMS ist damit der Forderung des parlamentarischen Euroteam-Untersuchungsausschusses nachgekommen, der die Förderunterlagen für Euroteam-Projekte durchleuchten will. Gefordert wurde die Überprüfung von rund 250 Vereinen seitens der ÖVP - gegen den Willen der Opposition.

"Mit den Akten wird nichts passieren", glaubt Karl Öllinger, der für die Grünen im Ausschuss sitzt: "Das sprengt jede Dimension, um die Arbeitsfähigkeit des Ausschusses aufrechtzuerhalten." Ärgerlich sei auch, dass im AMS Mitarbeiter durch die Aktensuche völlig "blockiert" werden. Neben der "Archivarbeit" versucht das AMS noch immer über Gerichte, mehr als sieben Millionen Schilling von Euroteam zurückzubekommen. Da ein Urteil noch fehle, seien auch keine Gelder geflossen, hieß es aus dem AMS am Mittwoch. Der Euroteam-Gruppe wird vorgeworfen, Fördermittel von rund 100 Millionen Schilling zumindest teilweise zweckwidrig verwendet zu haben.

Die nächste Sitzung des U-Ausschusses ist für Ende Jänner geplant. Dann will die ÖVP Vertreter der Linksaußen-Zeitung TATblatt befragen. (pm) (DER STANDARD, Printausgabe, 6.12.2001)