Eisenstadt - Ein gutes Zeugnis stellen Eltern den Kinderbetreuungseinrichtungen im Burgenland laut einer von Kindergartenreferent Franz Steindl (V) in Auftrag gegebenen Umfrage aus: Rund 96 Prozent der Befragten seien mit ihren jeweiligen Kindergärten bzw. Kinderkrippen zufrieden, so Steindl (V) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Eisenstadt. Im kommenden Jahr soll im Landtag ein neues Kindergartengesetz beschlossen werden. Die Parteiengespräche dazu seien bisher positiv verlaufen, erklärte der Landeshauptmannstellvertreter.Umfrage: Insgesamt 8.000 Fragebögen wurden im Rahmen der Aktion an burgenländische Eltern verschickt. Die Rücklaufquote betrug knapp die Hälfte, so Steindl. Rund 75 Prozent der Mütter werden bei der Kinderbetreuung von Familienmitgliedern - zumeist den Großeltern - unterstützt. Während 1993 knapp die Hälfte (46 Prozent) der Mütter berufstätig waren, sind es derzeit bereits 62 Prozent. Hinsichtlich längerer Öfffnungszeiten erwarten 79 Prozent der befragten Frauen keine Änderung ihrer Arbeitsbedingungen, 21 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, so Steindl. Die Frage nach einer Arbeitsmöglichkeit bei längeren Öffnungszeiten beantworteten 84 Prozent der nicht berufstätigen Frauen mit "Nein". Einen Vorteil in längeren Öffnungszeiten sehen hingegen 29 Prozent der Befragten. Angesichts dieser Daten müsse man die Diskussion um die Öffnungszeiten der Kindergärten von der Frage der Berufstätigkeit loslösen, so Steindl. Künftig solle es auch Kindergärten mit nur einer Gruppe möglich sein, in den Sommerferien offen zu halten. Zu Weihnachten sowie während der Oster- oder Pfingstferien sollen die Betreuungseinrichtungen dagegen weiterhin geschlossen bleiben. Zwei Drittel der burgenländischen Betreuungseinrichtungen bieten bereits Mittagessen an. Eine zwingende Vorschreibung der Mittagsbetreuung, wie sie die Grünen verlangen würden, lehne er jedoch ab, sagte Steindl. Fremdsprachen können Kinder in knapp einem Drittel der Betreuungseinrichtungen erlernen. Interesse an einem derartigen Angebot zeigten darüber hinaus 55 Prozent der befragten Eltern. Mehr Kinderkrippen Ausgeweitet werden soll das Angebot bei Kinderkrippen: Dazu werden für das kommende Jahr gemeindeübergreifende Einrichtungen mit 80 statt bisher 70 Prozent gefördert. Ebenso wird der Baukostenzuschuss von 20 auf 30 Prozent angehoben. Für das Kindergartenwesen im Burgenland werden rund 130 Millionen Schilling aufgewendet, während die Wirtschaftsförderung des Landes - ausgenommen die Ziel-1-Mittel - 100 Millionen Schilling betrage, so Steindl. Das Burgenland verfüge nach Wien "über das dichteste Kindergarten-Netz", und dieses wolle man noch ausbauen. (APA)