Der Werbemarkt in Deutschland, Großbritannien und Frankreich wird nach Einschätzung der führenden europäischen Fernsehgruppe RTL im Gesamtjahr 2001 je um bis zu zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen.Rückgang von bis zu 40 Prozent "Die Werbemärkte in Europa haben sich seit der Vorlage unserer Geschäftszahlen im September immer weiter verschlechtert", sagte RTL-Vorstandschef Didier Bellens am Freitag in London. Die Rundfunkgruppe senkte ihre Ergebnisprognose zum vierten Mal in diesem Jahr und rechnet beim Ergebnis (Ebita) für 2001 nun mit einem Rückgang von bis zu 40 Prozent. Die RTL-Group gehört zu Bertelsmann. RTL-Chef Bellens betonte, RTL sei aber weiterhin sowohl im Werbemarkt als auch bei den Marktanteilen führend. Dennoch überprüfe RTL derzeit Möglichkeiten, Kosten zu reduzieren, und untersuche dabei auch seine Aktivitäten in Polen. Bellens sagte, sichere Prognosen für die Branche seien weiter sehr schwierig. Er bekräftigte aber, dass die RTL- Group auch noch für das erste Halbjahr 2002 mit einem anhaltend schwachen Werbemarkt rechnet. Einbruch auch bei ProSieenSat.1 Deutschlands größter Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 Media AG hatte Ende November seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zum dritten Mal gesenkt und rechnet nun mit einem Einbruch beim Ergebnis vor Steuern um 56 Prozent auf 90 Mill. Euro (1,238 Mrd. S). Die Senderfamilie der Kirch-Gruppe prognostiziert für 2001 eine Schrumpfung des deutschen Fernsehwerbemarktes um sieben bis acht Prozent. Eine nachhaltige Besserung der Bedingungen sieht ProSiebenSat.1 erst im zweiten Halbjahr 2002. (APA/Reuters)