EU
EU-Eingreiftruppe, bitte warten
Griechenland äußert Vorbehalte gegen Kompromiss-Papier
Brüssel - In der Europäischen Union (EU) gibt es
Diplomaten zufolge weiter Unstimmigkeiten über die Zusammenarbeit der
geplanten EU-Eingreiftruppe mit der NATO. EU-Diplomaten sagten am
Montag am Rande des Treffens der Außenminister in Brüssel, die
griechische Regierung habe noch Vorbehalte gegen einen
Kompromisstext, der der EU-Eingreiftruppe den Zugriff auf
Einrichtungen der NATO ermöglichen würde. "Wir sind noch nicht über
den Berg", berichtete ein EU-Diplomat aus der Sitzung. Das NATO-Land Türkei hatte nach langer Blockade dem Kompromisstext
in der vergangenen Woche zugestimmt, der der Türkei die Garantie
gibt, dass die EU-Truppe auf türkische Sicherheitsinteressen
Rücksicht nehmen wird. Nun wolle Griecheland den Text aber noch
weiter prüfen, hieß es.
Damit müssten voraussichtlich die Staats- und Regierungschefs der
EU auf ihrem Gipfel Ende der Woche in Laeken über die Kooperation mit
der NATO entscheiden, hieß es in den Kreisen weiter. Die Staats- und
Regierungschefs wollen die Truppe auf dem Gipfel für begrenzt
einsatzfähig erklären. Im Jahr 2003 soll sie dann voll einsatzfähig
und in der Lage sein, mit rund 60.000 Soldaten Krisengebiete über ein
Jahr lang zu befrieden. Dafür benötigt die Truppe aber den Zugriff
auf Planungskapazitäten der NATO, um diese kostspieligen
Einrichtungen nicht selbst aufbauen zu müssen.(APA/Reuters)