Wien - Egal, ob die Kürzung nun 13 Prozent betrug, wie die Austria Presse Agentur in einer Analyse über den kürzlich publizierten Kunstbericht für das Jahr 2000 meldete, oder darunter liege, wie man im Büro von Staatssekretär Franz Morak (VP) beteuert, weil die Sonderfinanzierungen außer Acht gelassen worden seien: In einigen Bereichen kam es zu drastischen Einsparungen - wie dem Film (24,2 Prozent) oder der Freien Theaterszene (25,8 Prozent). Die Betroffenen reagierten nun.

Abgesehen von "dieser markanten Verschlechterung" sei die als positive Entwicklung hervorgehobene Künstlersozialversicherung eine Katastrophe, weil sie "nicht im Geringsten" die Arbeitsbedingungen in der Branche berücksichtige, so der Dachverband der Filmschaffenden. Auch die zusätzlichen zehn Millionen im Jahr 2001 würden sich bei näherer Betrachtung als "fadenscheinig" entpuppen, sie seien "eher ein Tropfen auf dem heißen Stein denn eine wirksame Hilfe".

Und die IG Freie Theaterarbeit beklagt, dass die Subventionen für Kleinbühnen, freie Gruppen und einzelne Theaterschaffende seit 1991 gar um 40 Prozent geschrumpft seien (von 37,8 Millionen auf deren 22,6). Es sei "ein Wunder", dass noch immer produziert werden könne. Laut SP-Kultursprecherin Christine Muttonen würden "die konzeptlose und unkoordinierte Kulturpolitik und der restriktive Sparkurs" eine ernsthafte Gefahr für das kreative Potenzial darstellen. (trenk/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.12. 2001)