Wien - Fast zwei Drittel der Internet-Benützer, nämlich 60Prozent, sehen einen Sinn in der Beibehaltung der Neutralität. Das imAufbau befindliche EU-Heer wird nicht als Hindernis empfunden. 30Prozent von 999 befragten Personen halten die Neutralität fürüberholt, zehn Prozent sind unentschlossen. Das ergab eine neueFessel-GfK-Untersuchung im Auftrag der "Presse", die in derDienstag-Ausgabe veröffentlicht wird. Die größte Zustimmung zurNeutralität zeigte sich in Wien. Befragt wurden regelmäßige Internet-User, die - gemessen an derGesamtbevölkerung - etwas jünger und sozial besser gestellt sind.Die klare Mehrheit für die Neutralität ist weitgehend unabhängig vonGeschlecht und sozialen Strukturen. Die Zustimmung liegt nur beieiner einzigen Gruppe - bei jungen Frauen bis 30 Jahren - unter 50Prozent: 47 Prozent sagen in dieser Gruppe ja zur Neutralität, 25Prozent lehnen sie ab, 28 Prozent sind unentschlossen. Bei Männerndieser Altersgruppe sind 57 Prozent pro Neutralität, 38 Prozentdagegen. Ab 30 Jahren steigt die Zustimmung rasant an. Schon die 30-bis 40-Jährigen halten der Neutralität zu 71 Prozent die Stange. In Niederösterreich und Burgenland geringste Zustimmung Die größte Skepsis findet sich unter Top-Verdienern: InHaushalten mit mehr als 40.000 Schilling Monats-Nettoeinkommen halten40 Prozent die Neutralität für mittlerweile sinnlos. Aber selbst dortist die Mehrheit (51 Prozent) gegenteiliger Meinung. Bei weniger gutVerdienenden (bis 20.000 S Nettoeinkommen) halten zwei Drittel an derNeutralität fest. In Bezug auf die regionale Verteilung ist interessant, dass die ander EU-Außengrenze liegenden Bundesländer Niederösterreich undBurgenland die relativ geringste Zustimmung aufweisen (54 Prozent ja,33 Prozent nein). Die mit Abstand höchste regionale Zustimmung zurNeutralität gibt es in Wien (68 Prozent ja, 28 Prozent nein). Die Aufstellung von gemeinsamen EU-Truppen ist gegenwärtig imAufbau begriffen. Beim kommenden EU-Rat in Laeken (Belgien) soll dieEU-Truppe formell für einsatzfähig erklärt werden, obwohl sie es defacto noch nicht ist. (APA)