Athen - Der ursprünglich 42,5 Quadratkilometer große Dojran-See sei nach Angaben des Chefs des Umweltprogramms MedWet in Griechenland, Spyros Kouvelis, "in einem tragischen Zustand", berichteten griechische Medien am Mittwoch. Umweltwissenschafter aus Griechenland und Mazedonien wollen jetzt auf einer gemeinsamen Konferenz in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki Wege finden, den See zu retten. Dojran (griechisch Doirani) liegt in der mazedonisch-griechischen Grenzregion. Zwei Drittel des Sees liegen in Mazedonien, ein Drittel in Griechenland. An seiner tiefsten Stelle sei der See 1960 noch rund zehn Meter tief gewesen, heute seien es nur noch sechs Meter, hieß es. Vor 40 Jahren hätten Fischer dort jährlich etwa 120 Tonnen Fische gefangen. Heute holten sie nur noch etwa 15 Tonnen im Jahr aus dem verschmutzten Gewässer. "Der See könnte in den nächsten zehn Jahren verschwinden", warnte Kouvelis im griechischen Rundfunk. Mit dem Gewässer würden nicht nur die Fische, sondern auch die dort heimischen Kormorane und mehr als 25 andere Vogelarten verschwinden. Die Ursache für das langsame Austrocknen des Sees sehen die Umweltschützer in einer zu hohen Grundwassernutzung in der Region. Ein intensiver Düngergebrauch trägt zur Verschmutzung bei. Die Experten beider Länder schlagen vor, künftig mehr Wasser aus den umliegenden Bergen zu nutzen und so das Grundwasserreservoir zu schonen. (APA/dpa)